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Dürboslar

Geschichte:

Die Ursprünge der Burg Dürboslar sind unklar. Der erste sichere Hinweis auf die Burg stammt aus dem Jahr 1478, als das dem Kölner Erzstift lehnspflichtige Anwesen von Johann von Boissler an Johann von Linzenich verkauft wurde, woraus zu schließen ist, dass die Anlage wahrscheinlich schon lange vorher existierte. Die Enkelin Johann von Linzenichs brachte die Burg an Johann von Cartiels genannt Hoen. Ende des 17. Jahrhunderts gelangte der Deutschordenskomtur von Reiffenberg über eine Erbschaft in den Besitz des Gutes, der es seinem Verwandten, dem Grafen Johann Adolph von Gymnich zu Gymnich vermachte. 1825 ging Burg Dürboslar schließlich an den Familienzweig der Wolff-Metternich zu Gymnich über. (Hans-Jürgen Greggersen)

Bauentwicklung:

Über die bauliche Entwicklung der mittelalterlichen Anlage liegen keine gesicherten Erkenntnisse vor. Nach Quellenberichten ging der späteren Burg eine Motte voraus. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde die gesamte Anlage umfassend erneuert. 1841 trug man die baufälligen Mauern des Herrenhauses bis auf den Unterbau völlig ab und ersetzte das Gebäude durch einen Neubau. Nach dem Zweiten Weltkrieg musste das Haus aufgrund der großen Schäden noch einmal erheblich saniert werden, dabei veränderte man die Raumaufteilung, um mehrere Wohnungen einrichten zu können. (Hans-Jürgen Greggersen)

Baubeschreibung:

Über das Aussehen der mittelalterlichen Gebäude ist nichts bekannt. Der zweigeschossige rechteckige Baukörper des Herrenhauses knüpft in seiner Grundform noch an den Vorgängerbau an. Im Westen bildet ein runder Eckturm den ältesten Teil des Gebäudes. Möglicherweise findet sich im Kern des um 1685 entstandenen Turms noch mittelalterliche Bausubstanz. Ein zweiter, rechteckiger Turm steht auf der Hofseite und ist nur über einen schmalen Gebäudetrakt mit dem Haupthaus verbunden, der ebenfalls auf das Jahr 1685 als Entstehungszeit zu datieren ist. Haupthaus und Türme werden von einem einfachen Sattel- bzw. Kegeldach gedeckt. Zum Haupthaus öffnet sich ein Hof, der von den drei Flügeln der Wirtschaftsgebäude gebildet wird. Einzelne Mauerreste der Bauwerke entstammen noch dem 16. Jahrhundert. Besonders hervorzuheben ist der große Torturm am Rand des Südflügels, der im Jahr 1651 erbaut wurde. Die ehemals hölzerne Zugbrücke, die über den Wassergraben führte, ist heute durch eine gemauerte Brücke ersetzt. Der Giebel des dreigeschossigen, backsteinernen Torbaus zeigt die zeittypischen Formen von einem Wechsel aus Stufen und Viertelkreisen. (Hans-Jürgen Greggersen)