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Beeck bei Geilenkirchen

Geschichte:

Beeck gehörte seit 1166 zur Herrschaft Randerath und kam mit dieser 1392 an den Herzog von Jülich. Der Besitz verblieb aber in einer Randerather Nebenlinie. Im Kampf gegen Jülicher Ansprüche machte Herrmann von Randerath 1422 Beeck zu einem Heinsberger Lehen. Durch Heirat kam der Ort mit den zugehörigen Gütern im Jahr 1444 an die Familie von Hochsteden, 1499 an die von Adelebsen und 1547 an die von Quadt zu Alsbach. Unter deren Einfluss konnte sich eine reformierte Gemeinde bilden. Allerdings zersplitterte der Besitz im 16./17. Jahrhundert, was zu jahrelangen Prozessen führte. Das Geschlecht von Quadt zu Alsbach starb 1647 aus und das Anwesen wurde von den Erben an Adrian Peter von Hannet verkauft. Mitte des 18. Jahrhunderts gelangte Haus Beeck durch Heirat an die Familie von Holling. Um 1900 war Freifrau von Wrede, geborene Holling, die Besitzerin. (Markus Westphal)

Bauentwicklung:

An der Stelle von Haus Beeck existierte im Mittelalter eine von Wassergräben umgebene Befestigung. 1784 errichtete die Familie von Holling an der Stelle der Wasserburg, unter Verwendung weniger Reste aus dem 15./16. Jahrhundert, ein neues repräsentatives Anwesen. Im Zweiten Weltkrieg wurden dessen Bauten komplett zerstört und nur das Herrenhaus rekonstruiert. (Markus Westphal)

Baubeschreibung:

Es handelte sich ursprünglich um eine zweiteilige Anlage mit Herrenhaus und Wirtschaftshof. Das Herrenhaus stand auf einer viereckigen Insel. Inwieweit die Zeichnung im so genannten Codex Welser von 1723 der Wirklichkeit entspricht, bleibt fraglich. Die Zeichnungen des Codex haben bei Fachleuten den Ruf, die Burgenbauten oft idealisiert zu zeigen. So besteht Burg Beeck hier aus einem rechteckig ummauerten leeren Innenhof. In die Mauern sind an zwei gegenüberliegenden Seiten unterschiedlich große Wohntürme integriert. Die Anlage ist komplett von Wassergräben umgeben, eine Zweiteilung ist nicht erkennbar. Der 1784 an der Stelle der Wasserburg errichtete Neubau ist dagegen zuverlässig dokumentiert. Das Herrenhaus ist nun ein zweigeschossiger, gekälkter Backsteinbau von drei zu vier Achsen mit Mansardendach. Die Nordwestecke springt risalitartig ein wenig vor; nach dem Rest eines Klötzchenfrieses gehört dieser Teil noch zu einem Bau des 15.-17. Jahrhunderts. Der neue Wirtschaftshof bestand aus zwei parallelen Flügeln. Die Außenmauer des an der Einfahrt gelegenen Flügels könnten noch zur älteren Anlage gehört haben, da hier Schießscharten zu finden sind. Auf der Tranchot-Karte vom Anfang des 19. Jahrhunderts sind die beschriebenen Gebäude gut zu erkennen. (Markus W estphal)