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Breill

Geschichte:

Mehrere Erwähnungen erfolgen schon im 12. Jahrhundert, erstmals 1118. Die Abtei Klosterrath besaß 1140 hier Güter, vor 1170 war auch das Heinsberger Gangolfsstift zu Breill begütert. Aus dem Jahr 1287 ist ein Johann von Breill überliefert, später gehört die Burg der Familie von Molenbach, genannt Breill. Im 14./15. Jahrhundert erscheint die Burg als Heinsberger, später als Lehen der Mannkammer Geilenkirchen. Bei einer Teilung im Jahr 1508 wird Gerhard von Breiloe neuer Besitzer, durch Heirat mit dessen Tochter Adelheid kommt der Adelssitz im Jahr 1517 an Reinhard Graf von Goltstein und blieb bis in das 20. Jahrhundert in den Händen dieser Grafenfamilie. Heute ist Breill im Eigentum des Grafen von und zu Hoensbroech. Kirchlich gehörte die Schlosskapelle zu Hünshoven, das heute ein Stadtteil von Geilenkirchen ist. (Markus Westphal)

Bauentwicklung:

Die Motte war vermutlich Hauptburg einer zweiteiligen Anlage, die spätestens Anfang des 12. Jahrhunderts errichtet wurde. Der 80 x 50 Meter große Teich, in dessen Mitte die Burg lag, ist nicht mehr im ursprünglichen Zustand.
Der Standort der Hauptburg wurde im 15./16. Jahrhundert rund 50 Meter nach Südwesten verlegt. Hier entstand bis zum 18. Jahrhundert eine ausgedehnte, von Wassergräben umgebene, zweiteilige Schlossanlage mit Herrenhaus, Wirtschaftshof, einem großen ummauerten Garten und einer Parkanlage. Besonders um die Mitte des 18. Jahrhunderts erfolgten unter Johann Ludwig von Goltstein umfangreiche Baumaßnahmen. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Anwesen bis auf die Gartenmauer total zerstört. Nur den kleinen zweigeschossigen Wohnbau des Südflügels mit Haustein-Portal von 1754 baute man anschließend wieder auf. In den letzten Jahrzehnten gab es zudem umfangreiche Sicherungs- und Ausbaumaßnahmen. Bei dem rechten Flügel des Schlossbaues handelt es sich um einen vollständigen Wiederaufbau aus dem Jahr 2000. (Markus Westphal)

Baubeschreibung:

Die Motte liegt auf der kleinen Teichinsel östlich des Schlossgartens. Die nahezu quadratische Insel mit gerundeten Ecken weist eine Grundfläche von 20 mal 20 Metern auf. Im Zentrum erhebt sich ein quadratisches Plateau von 12 mal 12 Metern Größe noch rund 2,80 Meter über den Wasserspiegel. Dort befindet sich im Erdreich ein Mauergeviert aus Geröll, Bruch- und Backsteinen, wobei letztere an der Nordseite kaum Verwendung fanden. Die Stärke der Mauern beträgt 0,80 Meter. Der Fundamentverlauf lässt darauf schließen, dass an der Südostecke ein Turm gestanden hat. Auf der Tranchot-Karte vom Anfang des 18. Jahrhunderts sind die Burgmauern noch sichtbar und von einem rechteckigen Wassergraben umgeben.
Bei dem unweit der mittelalterlichen Burg Mitte des 18. Jarhhunderts errichteten Schloss Breill handelt es sich um einen schlichten dreiteiligen Baukörper. Den Mittelpunkt des Ensembles bildet ein spatbarocker Schlossbau mit drei hofseitigen Fensterachsen und Mansardach. Flankiert wird der kubusförmige Baukörper von zwei niedrigen Seitentraken aus Backstein mit Satteldächern. (Markus Westphal; Jens Friedhoff)