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Diemerstein

Geschichte:

Die Frühgeschichte der im 13. Jahrhundert entstandenen Burg Diemerstein ist noch unzureichend geklärt. Seit 1216 sind gleichnamige Edelfreie nachgewiesen (Udegar von Dimarstein), wobei unklar ist, ob sich diese tatsächlich schon nach einer Burg oder nach einer Siedlung benannten. Als gesicherte Ersterwähnung verbleibt eine Urkunde aus dem Jahr 1277, in der ein Diemersteiner Kastellan Godelmann von Saarbrücken erwähnt wird. Da Godelmann diese Kastellanei seitens der Raugrafen versah, erklärt sich der Diemerstein jedenfalls zu dieser Zeit als Eigentum dieses Grafengeschlechts.
Unter den Raugrafen wurden bis zu Beginn des 15. Jahrhunderts zahlreiche Amtsträger eingesetzt, darunter auch Förster zur Betreuung der umliegenden Waldungen. Zeitweise an die Erzbischöfe von Trier verpfändet (1357-88), beherbergte die Anlage nach 1397 eine Burggemeinschaft mehrerer Anteilseigner, wovon sich zahlreiche Burgfriedensverträge erhalten haben (1409, 1417, 1418, 1426, 1430, 1478 und 1499). Seit dieser Zeit merkbare Ambitionen der pfälzischen Kurfürsten zur Einflussnahme, die schließlich 1618 dazu führten, dass Kurpfalz Burg und Herrschaft komplett übernehmen konnte.
Zu unbekannter Zeit (möglicherweise 1635) zerstört oder verfallen, kaufte der königliche Baurat Paul von Denis in den 1840er Jahren die Ruine und integrierte sie in den darunter angelegten Park mit Herrenhaus. (Alexander Thon)

Bauentwicklung:

Ältester noch erhaltener Bauteil ist die Ruine des quadratischen Bergfrieds an der Westseite der Oberburg, der zum größeren Teil erhalten ist und Buckelquadermauerwerk zeigt (wohl 13. Jahrhundert).
Der ebenfalls auf der Oberburg errichtete dreigeschossige Treppenturm stammt wohl aus dem 16. Jahrhundert. Unklar bleibt die Zeitstellung der restlichen, nur marginal erhaltenen Gebäude des oberen Burgteils. Die heute markante, teilweise umlaufende Ringmauer mit Zinnenbesatz ist lediglich eine Zutat des 19. Jahrhunderts.
Der untere Burgteil, der ehemals eine Schmiede besaß, zeigt nach Planierungen des 19. Jahrhunderts nur noch geringe, nicht zuweisbare Baureste. Aus dieser Unterburg führt heute eine im 19. Jahrhundert angelegte Rundtreppe in den Treppenturm der Oberburg. (Alexander Thon)

Baubeschreibung:

Diemerstein gliedert sich in einen oberen und einen unteren Burgteil. Der untere Burgteil, der ehemals eine Schmiede besaß, zeigt nach Planierungen des 19. Jahrhunderts nur noch geringe Reste. Aus der Unterburg führt eine im 19. Jahrhundert angelegte Rundtreppe in den dreigeschossigen Treppenturm der Oberburg, der wohl dem 16. Jahrhundert entstammt. Gegen die Angriffsseite, an der sich ein Halsgraben findet, richtet sich der quadratische Bergfried, der Buckelquadermauerwerk zeigt. (Alexander Thon)