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Grimberg

Geschichte:

Im Zuge einer Fehde zwischen den Grafen von der Mark und von Kleve wurde Grimberg an einer Furt über die Emscher von dem märkischen Burgmann und Ritter Wenemar von Grimberg angelegt und war 1317 im Bau. 1322 spielte die Burg wiederum eine Rolle in Fehden und wird damals als castrum (sive domum) bezeichnet. Ihre Erbauer, die Ritter von Grimberg, standen ursprünglich im Dienst der Abtei Essen. Um 1300 verwalteten ihre Mitglieder den Brockhof bei Gelsenkirchen, einen der größeren Essener Fronhöfe. Zwei seiner Unterhöfe, die Höfe zur Ah in nächster Nachbarschaft von Grimberg, bildeten das materielle Substrat der Burg und waren für sie anfangs namengebend. Der Familie von Grimberg, die 1328 die Burgkapelle gegründet hatte, folgten um 1349 durch Einheirat die Familien Sobbe, 1523-1578 Knipping, dann bis 1676 von Plettenberg zu Schwarzenberg, 1676-1907 von Nesselrode, Droste zu Vischering von Nesselrode-Reichenstein und 1907 die Gelsenkirchener Bergwerks-Aktien-Gesellschaft. (Cornelia Kneppe)

Bauentwicklung:

Die älteste Anlage hat sich nicht erhalten, soll aber an der Stelle der späteren Oberburg gelegen haben.
Unter Heinrich Knipping wurde zwischen 1541 und 1578 das Schloss Grimberg im Renaissancestil errichtet mit Ober-, Unter- und Vorburg. Der evangelische Schlossherr übertrug die Kapelle der evangelischen Gemeinde (bis 1734), die hier auch einen Friedhof besaß. Weiterhin hatten sich auf der Vorburg Bedienstete (sog. Freiheit) niedergelassen.
Nach einem Brand zu Beginn des 18. Jhs. wurde die gesamte Anlage zwischen 1733 und 1748 im Auftrag von Johann Hermann Franz von Nesselrode nach Plänen von Johann Conrad Schlaun auf den älteren Fundamenten erneuert: Neubau des Westflügels der Oberburg, Wiederaufbau der Wirtschaftsgebäude auf der Unterburg (Verwalterhaus, sog. Teutsches Haus mit Backhaus, Brauhaus, Schmiede, Kammer für den Vikar, fünf Remisen, Hundehaus, weiterhin ein Pferdestall, Torhaus, Neubau der Zugbrücke). Im Zuge der Renovierung der Vorburg wurden die Häuser und der Friedhof auf der Freiheit eingeebnet und die Kapelle wieder dem katholischen Glauben zugeführt. Auf der Vorburg wurden 2 Taubenhäuser gebaut.
1908 wurde nach Übergang an die Bergwerksgesellschaft die Kapelle nach Herten auf die dortige Vorburg versetzt. (Cornelia Kneppe)

Baubeschreibung:

Bis 1945 waren das Wohnhaus, ein rechtwinkliger Bau mit rundem Nordostturm in Ecklage (Oberburg), sowie die ein Hofrechteck umschließenden Wirtschaftsgebäude mit dem Torhaus (Unterburg) vorhanden. Sowohl Wirtschafts- wie Wohngebäude waren zweigeschossig und aus Backstein, der winkelförmige Wohnbau auf Werksteinsockel. Vor-, Haupt- und Vorburg sowie Garten und Kuhwiese waren von Gräben umgeben, die Oberburg lag in einem Schlossteich. (Cornelia Kneppe)

Arch-Untersuchung/Funde:

1934 Ausgrabung auf dem Standort der damals bereits nach Herten verlagerten Burgkapelle: sog. Totenkeller mit 16 Bestattungen;
Kurzuntersuchung 1994: Fundamentreste im Bereich der Hauptburg. (Cornelia Kneppe)