EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Uhlenbrock bei Hassel

Geschichte:

Die Entstehung von Uhlenbrock ist weitgehend ungeklärt. Dazu trägt bei, dass auch im Kirchspiel Kirchhellen eine Burg Uhlenbrock existierte, die mit einiger Sicherheit älter als die Anlage bei Buer ist. Auch die Nennung eines Heinrich von Uhlenbrock, der sich 1295 nach dem Freigut Pabeck im Kirchspiel Buer benannte, lässt den vorsichtigen Rückschluss zu, dass damals Uhlenbrock bei Buer noch nicht existiert hat, während 1359 der Bezug zu Uhlenbrock bei Buer naheliegt.
Wirtschaftliche Grundlage der Burg bei Buer war Lehensbesitz der Abtei Werden, darunter das halbe Dorf Buer, das auf einem Werdener Hof entstanden ist. Die räumliche Neuorientierung des Geschlechtes dürfte mit Aufgaben zusammenhängen, die Familienmitglieder mit dem Vest und der Stadt Recklinghausen verbanden: 1371 war Heinrich von Uhlenbrock Amtmann des Vestes und seit 1379 mit einem Burglehen zu Recklinghausen belehnt, eine weitere Linie heiratete in die Bürgerschaft von Recklinghausen ein und übernahm städtische Führungsämter.
Kurz vor 1378 gingen die Burg sowie die Werdener Lehen im Erbgang an Heinrich Sobbe und verblieben bis zum Verkauf 1444 an Burkhard von Westerholt in dieser Familie. Vorübergehend diente Uhlenbrock als Wohnsitz von Familienmitgliedern der von Westerholt, gelangte aber um 1607 in den Besitz der von der Reck auf Horst, dann um 1774 im Erbgang an die von Loe, später von Vittinhoff-Schell, um 1900 an den Bergfiskus. 1903/4 wurde auf den Ländereien die Schachtanlage Bergmannsglück der Hibernis AG abgeteuft. (Cornelia Kneppe)

Bauentwicklung:

Die spätmittelalterliche Burganlage lag auf der Westseite des Picksmühlenbaches. Es war eine zweiteilige Anlage, deren Grundriss im Urkataster von 1822 überliefert ist. Auf der größeren westlichen Insel dürfte das Herrenhaus gewesen sein, ein Winkelbau in der Südostecke der rechteckigen Hauptinsel. Östlich davor lag die dreiflügelige Vorburg mit Zugang von Norden. Die umlaufende Gräfte, die auch Vor- und Hauptburg trennte, war damals nahezu vollständig erhalten. Zur Burg gehörten zwei Mühlen, eine davon vom Haus entfernt, sowie ein umgräfter Garten nördlich der Hauptburg.
Der Neubau, der in der 2. Hälfte des 19. Jhs. auf der anderen Seite des Baches entstand, bestand wiederum aus Herrenhaus und Wirtschaftsgebäuden.
1774 wurde Uhlenbrock bei der Besteuerung der vestischen Rittergüter in die Klasse 3 eingestuft, gehörte also zu den unvermögendsten Adelssitzen. (Cornelia Kneppe)

Baubeschreibung:

Von der älteren Anlage existieren keine Abbildungen oder Beschreibungen. Das jüngere, vollständig verschwundene Herrenhaus war ein zweigeschossiger historisierender Bau mit rechteckigem Türmchen und Satteldach, verputzt, Schornsteine, Freitreppe. Die Wirtschaftsgebäude waren eingeschossig, aus Fachwerk mit Ziegel ausgemauert. (Cornelia Kneppe)