EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Loermund

Geschichte:

Es sind bisher keine Schriftquellen bekannt, die sicher auf diese Anlage bezogen werden können. Bei der hochmittelalterlichen Burg könnte es sich um den Sitz der im 12. Jh. ausgestorbenen Edelherren von Mülheim gehandelt haben. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Aufgrund der Funde von vorgeschichtlicher Keramik bei den Grabungen von 1906 ist es nicht auszuschließen, dass Teile der Anlage schon aus der vorrömischen Eisenzeit stammen. Das gilt vor allem für das Tor mit überlappenden Wallenden. Welche Teile der Anlage aus dem Frühmittelalter stammen, ist ohne weitere Forschungen nicht zu unterscheiden. Sicher ist aber die Existenz einer durch den Halsgraben abgetrennten hochmittelalterlichen Burg, deren Funde bei den Ausgrabungen am Anfang des 20. Jhs. in das 9./10. Jh. datiert worden sind. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die insgesamt 350 m lange und durchschnittlich 130 m breite Anlage liegt auf einem Bergsporn 75 m über der Möhne. Die Befestigung besteht aus einem nach Osten wellenartig gestaffeltem Wall-Graben-System. Auf den anderen Seiten war die Burg ausreichend durch steile Hänge geschützt. Der 0,2 ha große hochmitelalterliche Burgplatz wird durch einen bis zu 10 m tiefen Halsgraben geschützt. Die Schuttkegel aus dessen Aushubmaterial sind noch an den Bergflanken erkennbar. Im Innern sind 1906 ein turmartiges Gebäude und mehrere Hausstellen ergraben worden. Der "Turm" war nach den damaligen Ausgrabungsergebnissen eingemottet und mit Wall und Graben umgeben. Seine genauen Ausmaße ließen sich wegen Störungen nicht mehr bestimmen. Auf seinem Boden befand sich Brandschutt aus Holz und verziegeltem Lehm, sodass ein Aufbau in Fachwerkbauweise anzunehmen ist. 40 m östlich des Halsgrabens befindet sich ein Wall mit Graben, der einen Durchgang im Süden aufweist. Laut den Altgrabungen könnte es sich um ein aus 11 Pfosten bestehendes Tor handeln. Nach Osten folgen in 145 bzw. 180 m Abstand zwei weitere Wälle, der innere scheint einen Außengraben besessen zu haben. Am Nord- und Südhang enden die Wällen an zwei 6-8 m breiten Terrassen. Auf der südlichen befindet sich ein Tor mit überlappenden Wallenden und ein Brunnen. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Archäologische Untersuchungen 1906/1907.