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Störmede

Geschichte:

Die Burg Störmede war der Stammsitz des gleichnamigen, seit 1155 nachweisbaren Adelsgeschlechts. 1233 wurde sie vom Kölner Erzbischof belagert. Im Rahmen der Auseinandersetzungen zwischen den Bistümern Köln und Paderborn ist die Burg 1277 erneut zerstört worden. 1282/84 verzichten die Herren von Störmede auf ihre Ansprüche und Rechte oder verkaufen sie. Sie gelangen zusammen mit der Burg an die Herren von Hörde. In der Folge wird die Burg durch Erbteilungen in zuletzt drei Teile aufgeteilt. 1459 werden das Alte und das Hohe Haus erwähnt. 1529 entsteht durch eine erneute Erbteilung ein dritter Rittersitz, das "andere", "mittlere" oder "mittelste" Haus. 1804 sind die drei Rittersitze auf dem Boden der Burg wieder in den Händen einer Linie, der Grafen von Bocholtz, vereint. 1879/81 wird die Burg an den Freiherren von Ketteler zu Schwarzenraben verkauft. Dieser veräußerte das Anwesen in den 1970ern an die Gemeinde Störmede. Anfang des 21. Jh. wird es von Hartmut Bröggelwirth gekauft und das Alte Haus in ein Restaurant umgebaut. Das Hohe Haus dient als Wohnhaus. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Ursprünglich stand die Burg weiter im Osten, im Bereich der heutigen Schule und Pfarrkirche. Hier sind bei früheren Bautätigkeiten vermutlich auch deren Reste beobachtet worden. Vielleicht schon 1233, spätestens aber 1277 ist die Burg auf das heutige Gelände, wahrscheinlich zum Alten Haus, verlegt worden. Hier haben Ausgrabungen die Mauern eines Festen Hauses oder Wohnturms erbracht. 1438 wird ein Graben um die Burg, vermutlich nur um das Alte Haus, angelegt. Laut Inschriften stammen das kleine und das große Torhaus aus dem Jahr 1617. In dieser Zeit dürften auch das heutige Alte Haus und die Umfassungsmauer erbaut worden sein. Das Alte Haus wird 1860 umgestaltet. 1989 brennt es aus und wird entkernt. 2011-13 wird es zum Restaurant umgebaut. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Das alte Haus, ein Zweiflügelbau mit quadratischem Treppenturm im Innenwinkel, steht in einem heute teilweise trocken gelegten Hausteich. Im Norden wurden bei Ausgrabungen Reste eines rechteckigen Festen Hauses oder Wohnturms freigelegt. Das Hohe Haus ist heute ein Fachwerkbau vom Ende des 18. Jhs., über seine frühere Gestalt ist nichts bekannt. Im Süden der Anlage steht das große Torhaus. Ein Indiz für eine weitergehende Unterteilung der Anlage durch Mauern und Wälle, von denen ansonsten nur noch ein kurzes Mauerstück am Hohen Haus existiert, bildet das heute inmitten des Burgareals stehende kleine Torhaus. Im Westen und Nordosten der Analge stehen Wirtschaftsgebäude des 19./20. Jhs. An der Ringmauer aus dem Anfang des 17. Jhs. stehen noch zwei Rundtürme mit Schießscharten im Untergeschoss, ein dritter hat früher im Nordosteck gestanden. Das mittlere Haus ist heute vollständig verschwunden, über seine Gestalt ist nichts bekannt. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Ausgrabungen in und am Alten Haus 2011/12.