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Leuchtenberger Hof

Geschichte:

Die Geschichte des als Leuchtenberger Hof bezeichneten Adelssitzes bedarf noch einer eingehenden Untersuchung. In der Literatur wird gelegentlich darauf verwiesen, dass es sich um eine Gründung der Herren von Lohausen handelt, die sich nach dem unweit entfernt gelegenen Haus Lohausen benannten. Ebenso kommt eine Gründung durch die Herren Leuchtmar in Frage, die in den Schriftquellen 1222 mit Johann "von Lochmere" anlässlich der Schenkung des Hauses Bürgel durch Engelbert von Berg an das Stift Kaiserswerth in Erscheinung treten. Die von Leuchtmar gehörten offenbar wie die von Lohausen der Ministerialität der Grafen von Berg an. 1361 verzichtete der Kölner Erzbischof auf seine Eigentumsrechte an dem Lehnshof zu Oberleuchtmar, so dass man davon ausgehen kann, dass Haus Leuchtmar vom Erzstift Köln zu Lehen ging. Zwei Jahre später, 1363 fungierte Dietrich von Leuchtmar als bergischer Amtmann zu Angermund. Nach wechselvoller Geschichte gelangte der heute landwirtschaftlich genutzte Leuchtenberger Hof zusammen mit Haus Lohausen an Heinrich Balthasar Lantz. (Gabriele Rustemeyer)

Bauentwicklung:

Zur baulichen Entwicklung der kleinen, aber bemerkenswerten Anlage lassen sich auf der Grundlage des bisherigen Forschungsstandes keine zuverlässigen Angaben machen. Die eher unscheinbare Anlage weist noch beachtliche Teile des mittelalterlichen Baubestandes auf. In nachmittelalterlicher Zeit erfolgten tiefgreifende bauliche Veränderungen. Auf dem Untergeschoss des Hauptgebäudes entstand ein schlichtes Wohnhaus aus Backstein. (Gabriele Rustemeyer)

Baubeschreibung:

Der unweit des Rheindamms am Ortsrand in freier Lage errichtete Adelssitz Leuchtenberger Hof zeichnet sich durch einen beachtlichen Teil erhaltener mittelalterlicher Bausubstanz aus. Aus dem teilweise erhaltenen und noch mit Wasser gefüllten Graben steigt das rechtekige Hauptgebäude auf. Es handelt sich um einen in Bruchstein mit Lagen aus Basaltsäulen errichteten Unterbau, der in nachmittelalterlicher Zeit ein Stockwerk aus Backstein erhalten hat. Über die ehemalige Gestaltung des Obergeschosses sind keine Angaben möglich. Seitlich schließen sich neuere Wirtschaftsgebäude aus Backstein an. Besondere Aufmerksamkeit verdient der ehemalige Torturm der Wasserburg. Das Untergeschoss besteht wie das des Herrenhauses aus Naturstein, während das Obergeschoss aus Backstein errichtet wurde. Bekrönt wird der zweigeschossige Turmbau von einem Mansarddach. Deutlich erkennbar sind die mit Backsteinen zugesetzte spitzbogige Durchfahrt sowie eine kleine spitzbogige Nische, die vermutlich zur Aufnahme einer Heiligenfigur bestimmt war. (Gabriele Rustemeyer)