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Haller

Geschichte:

Die Geschichte der so genannten Burg Haller in Monschau ist aufgrund des Fehlens eindeutiger Belege in den Schriftquellen unklar. Sehr wahrscheinlich handelt es sich um die Vorgängeranlage der imposanten, auf dem gegenüberliegenden Sporn errichteten Burg Monschau. Als Initiatoren des Burgenbaues kommen die Dynasten von Limburg in Betracht, die sich einen zweiten Stützpunkt über die bereits in den 1130er Jahren in ein Prämonstratenserkloster umgewandelte Burg Reichenstein gegründet hatten. Die als Haller bezeichnete kleine Anlage büßte ihre Funktion als Burg folglich bereits Ende des 12. Jahrhunderts mit dem Neubau der Burg Monschau ein. Im Jahr 1887 wurde die Burg gesichert und in diesem Zusammenhang baulich verändert. (J. Friedhoff)

Bauentwicklung:

Die bauliche Entwicklung der kleinen, als Wohnturm konzipierten Anlage bedarf noch einer eingehenden Untersuchung. 1887 wurde die Anlage restauriert. (J. Friedhoff)

Baubeschreibung:

Über dem Ort Monschau liegt in ca. 440 m über NN auf einem nach Südwesten vorspringenden, steil nach drei Seiten abfallenden Sporn des Rahmenberges über dem Laufenbach die Turmruine der Burgwüstung Haller. Der mächtige steinerne Turm sitzt unmittelbar auf dem Felsen auf. Sein unregelmäßiger, talseitig rechteckiger, hangseitig ovaler Grundriss besitzt eine maximale Ausdehnung von 12,3 Meter von Nord nach Süd und zwischen 9,1 und 10,5 Meter von West nach Ost. Die Mauerstärke beträgt 2,4 Meter (im Norden mehr), im Süden jedoch nur 0,70 Meter. Der Eingang lag auf der Westseite. Ein tief aus dem Felsen herausgeschnittener Halsgraben trennt das Turmfundament vom Bergsporn ab. Der Haller war nach W. Sieper der Hauptturm der Urburg Monschau. Wohn- und Wehrturm in einem, stellt er für sich allein eine Burg (Donjon) dar. Sein Enstehungsdatum ist unbekannt. Unversehrt zeigt den Haller noch eine Zeichnung von Kriegshandlungen des Jahres 1543, in deren Verlauf der Turm wahrscheinlich zerstört wurde.
1887 wurde der Turm gesichert und dabei verändert. (L. Fischer)