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Soerser Haus

Geschichte:

Sowohl die Besitz- als auch die Baugeschichte des als "Soerser Haus" bezeichneten Ministerialensitzes ist bislang noch nicht hinreichend erforscht worden. Die Anfänge reichen vermutlich bis ins 13. Jahrhundert zurück. Nach der Anlage führt die niederadelige Familie von Soersen (Sursin) ihren Namen. Die von Soersen zählten zu den bedeutendsten Ministerialenfamilien des Raumes Aachen. Ein an dem Gebäude befindliches Doppelwappen verweist auf Johann Karl Melchior von Broich und seine Gattin Jacobine von Dunckel als Inhaber des Lehens "Soerser Haus". Von der Mitte des 18. bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts befand sich das Soerser Haus im Besitz der Familie Bischoff, die u. a. mit dem Adelssitz Haus Linde bei Aachen begütert war. (J. Friedhoff)

Bauentwicklung:

Eine exakte Datierung des im Kern vermutlich hochmittelalterlichen Wohnturmes, der den Kern der Anlage bildet, ist nach bisherigem Kenntnisstand nicht möglich. Denkbar ist auch eine Spätdatierung ins 15. Jahrhundert. Im 16./17. Jahrhundert wurde der Turm durch Anbauten erweitert. Auf bauliche Veränderungen verweist die Jahreszahl 1664 an der Hofseite des Ostflügels. Weitere Eingriffe in die Bausubstanz erfolgten um 1900 und erstreckten sich u. a. auf den mittelalterlichen Wohnturm. (J. Friedhoff)

Baubeschreibung:

Bei dem als "Soerser Haus" bezeichneten Adelssitz handelt es sich um einen mittelalterlichen Wohnturm, der in der frühen Neuzeit durch verschiedene Anbauten erweitert wurde. Zum Ensemble der ehemaligen Wasserburg gehört eine zweiflügelige Vorburg. Der quadratische Turm wurde aus Bruchstein errichtet und weist drei Geschosse auf. Ein 1794 angefertigtes Aquarell zeigt den Turm noch vor der historistischen Umgestaltung mit einem steilen Zeltdach. Heute trägt der Turm ein flaches Dach mit einem Zinnenkranz aus der Zeit um 1900. An der Westseite des Erdgeschosses befindet sich ein vermauerter rundbogiger Eingang. Die Fassade wird lediglich durch kleine, in Haustein gefasste Rechteckfenster gegeliedert. Seitlich schließen scich an den Wohnturm frühneuzeitliche Gebäude an, die im 16. und 17. Jahrhundert aufgeführt worden sind. (Jens Friedhoff)