Geschichte:
Haus Aul stellt vermutlich das Stammhaus der Herren von Scheidingen dar. Die Familie von Scheidingen ist seit 1233 bekannt, der erste Vertreter Anton von Scheidingen erscheint als Burgmann der Grafen von der Mark auf deren Stammsitz. Zu Beginn des 14. Jhs. ist der Besitz der Familie aufgeteilt worden in die Häuser Scheidingen, Wassergut und Aul. Der Zweig der von Scheidingen auf Haus Aul lässt sich erstmals 1346 nachweisen, in der Folge erscheinen sie als Ministerialen der Grafen von der Mark. 1397 wird die Burg an Hermann Freseken verkauft, der sie 1405 an den Kölner Erzbischof weiterverkauft. Dieser vergab sie an Wennemar zu Fürstenberg als Lehen. 1411 wird aber wieder die Familie Freseken mit der Burg belehnt. Allerdings war sie vom Beginn des 15. Jhs. bis zum Ende des 16. Jhs. an die Familie Wolff von Lüdinghausen verpfändet. 1629 wurde sie erneut verpfändet, und zwar an die Werler Patrizierfamilie von Kleinsorgen, die sie spätestens 1671 auch zum Lehen besaßen. 1678 ging sie durch Heirat an die Familie von Berswordt. Nach dem Aussterben dieser Familie im Mannesstamm ging Haus Aul an den Major a. D. Löb zu Caldenhof. (Stefan Eismann)
Bauentwicklung:
1411 wird in der Lehnsurkunde vorgeschrieben, dass das vorhandene Steinwerk mit einer hölzernen Brustwehr zu versehen sei, Zäune und Planken anzufertigen und Gräben auszuwerfen seien. Wann das im Urkataster eingezeichnete dreiflügelige Herrenhaus erbaut worden ist, kann nicht gesagt werden. Um 1860 ist das Anwesen eingeebnet worden. (Stefan Eismann)
Baubeschreibung:
Laut dem Urkataster war die Burginsel von zwei Gräben umgeben. Die Breite des äußeren Grabens schwankt zwischen 8 und 15 m, die des inneren zwischen 6 und 16 m. Auf der Hauptinsel ist nur das dreiflügelige Hauptgebäude mit den Maßen 23 x 14 m verzeichnet. Die ringförmige Vorburg besaß im Süden der Hauptburg die größte Fläche, bestand aber am Anfang des 19. Jhs. nur noch aus Gartengelände ohne Bebauung. Über die Gestalt der ursprünglichen Turmburg können keine Angaben gemacht werden. (Stefan Eismann)
Arch-Untersuchung/Funde:
Keine