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Havixbrock

Geschichte:

Bei der Ersterwähnung der Wallburg im Jahr 1548 war die Anlage schon lange außer Gebrauch. Historische Zusammenhänge lassen sich höchstens über den benachbarten Hof Havixbrock erschließen. Dieser war Teil eines Fronhofverbandes der Essener Abtei Werden mit Zentrum im nahegelegenen Herzfeld, den sie 899 von Otto von Sachsen aus dem bedeutenden Geschlecht der Liudolfinger erhalten hatte. Es ist wahrscheinlich, dass auch die Errichtung der Wallburg im Havixbrock auf die Liudolfinger zurückging. Auch für die Abtei Werden dürfte sie eine militärische Rolle als Fluchtburg gespielt haben, wurde doch die benachbarte Abtei Herzfeld bei den Ungarnüberfällen verheert. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Bei Sondagen im Kernwerk wurde Keramik des späten 9. bis 11. Jhs. geborgen, weitere Funde aus dieser Zeit stammen aus Feldbegehungen des gesamten Areals. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Das Zentrum des „Germanenlagers“ bildet das trapezförmige Kernwerk in der Schleife des Frölicher Baches. Der mächtige Wall ist an seiner Basis etwa noch 15 m breit bei einer Höhe von 3–5 m. Er umschließt eine Fläche von etwa 1,1 ha. Der vorgelagerte Graben ist 8–10 m breit und noch bis zu 2 m tief. Der einzige sichere Zugang befindet sich im Norden. In der Südwestecke ist ein Bereich von 135 m² durch Wälle abgetrennt. In diesem Bereich wurden bei Sondagen Trockenmauerfundamente freigelegt, die auf einen Turm hinweisen. Östlich des Kernwerks befindet sich ein deutlich schwächer ausgeführter Abschnittswall mit vorgelagertem Graben von etwa 370 m Länge, in dem sich wahrscheinlich ein Zangentor befindet. Daneben gibt es im Osten und Norden weitere Wälle, deren direkter Bezug zur Burg jedoch fraglich ist. Eine Rolle des südöstlichen Walles als Umgrenzung der Vorburg wird auch dadurch in Frage gestellt, dass sich hier der Graben auf der Innenseite befunden hätte. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Sondagen 1951, 1988.