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Assen

Geschichte:

Die "Borch to Assen" gehörte zum Amtshof Honsel an der Lippe, den Kaiser Heinrich II. 1023 dem Abdinghofkloster in Paderborn schenkte. 1292 wurden die Herren von Oldendorp mit Hovestadt belehnt, vermutlich war das Haus Assen in diesem Akt inbegriffen. Zuvor saßen dort die Herren von Assen (Ashene). Um 1350 wurde die heute noch in Teilen erhaltene Burg durch die Herren von Oldendorp errichtet. 1384 erhielt Röttger von Ketteler die Burg als Lehen. Der Besitz wurde 1455 geteilt; eine Linie saß auf der Haupt-, die andere auf der Vorburg. Auf der Vorburg wurde ein Festes Haus errichtet, das Goswin von Ketteler 1564 durch das Haus Neu-Assen ersetzen ließ. Ende des 16. Jahrhunderts wurden die getrennten Besitzungen vereint, als Konrad von Ketteler Odilia von Ketteler heiratete. Wegen der Kinderlosigkeit dieser Ehe wurde das Schloss zweimal an weibliche Familienmitglieder vererbt, was zu Erbstreitigkeiten führte. Da diese nicht beigelegt werden konnten, kaufte Heinrich von Galen, unterstützt von seinem Bruder, dem Münsteraner Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen, das Anwesen und bezog Haus Assen 1653. Nachdem der Assener Zweig der Familie ausgestorben war, übernahm Clemens August Graf von Galen (1748 - 1820) aus dem Dinklager Familienzweig Haus Assen. 1997 wurde das Schloss der Ordensgemeinschaft Servi Jesu et Mariae (SJM) geschenkt, die darin ein Jungeninternat einrichtete. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Um 1350 erfolgte die Errichtung des ursprünglichen Hauses Assen. 1455 entstand nach der Besitzteilung auf dem ehemaligen Vorburggelände ein Festes Haus. 1564 baute Laurenz von Brachum im Auftrag von Goswin von Ketteler das südlich der Burg gelegene Haus Neu-Assen. Die Gebäude wurden später miteinander verbunden. Mitte des 19. Jhs. wurde das Schloss von Grund auf erneuert. Dabei wurde 1840 die heutige Vorburg und 1858 die neogotische Kapelle an der Stelle des abgerissenen Turms des Westflügels erbaut. 1900 ist der nordöstliche Turm eingestürzt und wurde 1910 durch einen Neubau ersetzt. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Schlossanlage erstreckte sich ursprünglich über zwei Inseln. Das Herrenhaus auf der Hauptburg inkorporiert heute die ehemaligen Häuser Alt- und Neu-Assen in einem Baukörper. Das ehemalige Haus Neu-Assen hat sich in Form von drei Flügeln um einen rechteckigen Innenhof erhalten. Der runde Südostturm stammt in seinem unteren Teil noch von dem festen Haus aus dem Jahr 1455, der obere Abschluss ist jünger. Die reich gegliederte Außenfassade des Ziegelbaus weist Ähnlichkeiten mit dem vom selben Baumeister errichteten Schloss Horst in Gelsenkirchen auf. An der Stelle des abgebrochenen Westflügels steht heute eine neogotische Kapelle mit Rundturm. Vom nördlich anschließenden Haus Alt-Assen ist noch ein im Kern aus dem 15. Jh. stammender, aber stark veränderter Flügel mit dem um 1910 neu errichteten Rundturm erhalten. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine