Geschichte:
Ob das Geschlecht derer von Mugghausen, das im 13. Jahrhundert in der Eifel nachgewiesen ist, mit der Müggenburg in Verbindung gebracht werden kann, ist fraglich. Die sichere schriftliche Überlieferung beginnt erst im 16. Jahrhundert, als 1518 Arnold von Quad als Besitzer der Müggenburg genannt wird. Später ist es in den Händen der Herren von Kessel. Mitte des 18. Jahrhunderts kommt dann Carl Dominikus von Schwartz, kurfürstlicher Hofrat, in den Besitz der Müggenburg und lässt das Haus angeblich nach Plänen von Gabriel von Grupello neu errichten. Er gründet mit seiner Gattin Maria Agnes geb. Freifrau von Hettermann ein dort ansässiges adliges Damenstift, Congregation de Notre Dame genannt, das bis bis zur Säkularisation Bestand hatte. Die Kapelle des Stifts wurde 1820 Pfarrkirche von Norf. Bis 1834 war die Müggenburg im Besitz derer von und zum Pütz, danach, nach einem kurzen Besitzerwechsel zum "Kölnischen Armenfonds", wurde es von dem Düsseldorfer Apotheker Carl Kahler übernommen. In dessen Familie blieb das Haus bis zum Ende des 19. Jahrhunderts, dann wurde es an Karl Honsberg verkauft. Dessen Tochter heiratete den Kommerzienrat von Waldthausen und kaufte auch Haus Vellbrüggen (s.d.). Bis Ende des 19. Jahrhunderts bleibt es in Besitz der von Waldthausen. (Karin Striewe)
Bauentwicklung:
Schon vor Einsetzen der schriftlichen Überlieferung muss die Müggenburg bestanden haben, denn die Tranchot-Karte zeigt deutlich eine Zweigliedrigkeit: Einer südlichen Hauptburg lagert nach Norden eine größere leicht ovale Vorburg vor, beide sind von einem im Bereich der Hauptburg teichartigen Grabensystem umflossen, das direkte Verbindung zum Norfbach, einem Zufluss der Erft, hat. Auf der Vorburg lagen die dreiseitigen Wirtschaftgebäude mit der offenen Seite zur Hauptburg. Somit zeigt sich die typische Gliederung einer rheinischen Wasserburg, die auf die ältere Bauphase einer Motte zurückgeht. Für die Müggenburg dürfen diese älteren Bauphasen als sicher angenommen werden, auch wenn sich keine mittelalterlichen Baureste erhalten haben. Klärung könnten nur archäologische Ausgrabungen erbringen. Wann der Quergraben zugeschüttet wurde, ist nicht bekannt. Der heutige südliche Zugang über eine Brücke ist sicher neu, in alter Zeit muss der Zugang über die Vorburg von Norden aus erfolgt sein. Das heutige Schloss wurde um 1760 neu errichtet. Ob es ältere Bauteile enthält, müssen bauhistorische Forschungen zeigen. Die Vorburggebäude wurden im 19. Jahrhundert erneuert. (Karin Striewe)
Baubeschreibung:
In einem Park, in dem Teile des ehemaligen Umfassungsgrabens der Wasserbrug erhalten sind, steht inmitten eines Teich im Bereich der ehemaligen Hauptburg das Schloss Müggenburg aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Es handelt sich um einen wuchtigen zweistöckigen Backsteinbau mit hohem massivem Unterbau. An den Hauptflügel mit steilem schiefergedeckten Satteldach, Mittelrisalt und Frontgiebel mit Satteldach schließen sich nach Norden zwei ebenfalls wuchtige eckturmartige Seitenflügel mit gebrochenem ebenfalls schiefergedecktem Schweifdach an. Eine zweizügige Freitreppe mit Rokokoornamenten führt nach Norden. Im Park befinden sich die dreiflügeligen Wirtschaftsgebäude des 19. Jahrhunderts auf dem ehemaligen Vorhofgelände, ein Torhaus aus Backstein mit Mansarddach und davor ein Gärtnerhaus aus dem Jahr 1909. (Karin Striewe)
Arch-Untersuchung/Funde:
Archäologische Untersuchungen haben nicht stattgefunden.