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Birgel bei Düren

Geschichte:

Mit dem Namen Winnemar Frambach von Birgel wird 1269 erstmals auf das Rittergeschlecht hingewiesen. Bereits 1271 als Marschall des Landes Jülich bezeugt, wird dieses Amt den Herren von Birgel 1336 durch Kaiser Ludwig den Bayern als erblich bestätigt. Schon zuvor, 1301, übertrug Graf Gerhard von Jülich Haus und Dorf Birgel an Johann von Birgel. Im späten 16. Jahrhundert gelangt Burg Birgel durch Heirat an Peter von der Ehren. Seinem Sohn Johann von der Ehren wird der vermutliche Neubau der Burg Anfang des 17. Jahrhunderts zugeschrieben. Wiederum durch eine Eheschließung kam der Besitz darauf an Ernst von Boccop zu Ravensberg. 1733 ging Burg Birgel schließlich in bürgerliches Eigentum über. Nach mehrmaligem Besitzerwechsel erwarb 1957 die ehemalige Gemeinde Birgel die Anlage und baute sie zu einer Schule aus. (Hans-Jürgen Greggersen)

Bauentwicklung:

Über die bauliche Entwicklung der mittelalterlichen Anlage liegen keine Untersuchungen vor. Wohl durch Kriegseinwirkungen stark zerstört, begann man Anfang des 17. Jahrhunderts mit dem Neubau der vierflügeligen Wasserburg. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts fanden umfassende Umbauten des Herrenhauses statt, wobei das Gebäude erheblich verändert wurde. Während des Zweiten Weltkriegs erlitt die Burg beträchtliche Schäden, so dass vor allem die vormaligen Wirtschaftsbauten erneuert werden mussten. (Hans-Jürgen Greggersen)

Baubeschreibung:

Die vierflügelige, aus Bruchstein errichtete Anlage wird von einem breiten Wassergraben umgeben. Eine steinerne Bogenbrücke führt über den Graben zu einem turmüberhöhten Tor, welches von Werksteinen eingefasst ist. Oberhalb des Torbogens sind noch die Kettenschlitze der ehemaligen Zugbrücke vorhanden. Hofseitig ist das Turmobergeschoss in Fachwerk ausgeführt. Ein weiterer Turm von quadratischem Grundriss erhebt sich an der Südostecke der Anlage. Während der Torturm von einer achtseitigen, geschweiften Haube mit geschlossener Laterne gedeckt wird, sind die Formen des Eckturmdaches durch eine zusätzliche Schweifung bereichert. Das frühere Herrenhaus grenzt an die nördliche Ecke des Ostflügels. In seiner architektonischen Schlichtheit unterscheidet es sich vor allem durch seine Höhe von den umgebenden früheren Wirtschaftsbauten. (Hans-Jürgen Greggersen)