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Bruch bei Oberhundem

Geschichte:

Bei dem Haus Bruch unweit des Ortes Oberhundem handelt es sich um einen Adelssitz, dessen Anfänge bis in die Mitte des 14. Jahrhunderts zurückreichen. Als Inititatoren der Burggründung sind die Herren von Hundem anzusprechen, die ihren Stammsitz in Kirchhundem um 1350 aufgaben und als neuen Wohnsitz Haus Bruch errrichteten. 1356 nahm der Edelherr Johann von Gevore-Bilstein die Brüder Adolf und Degenhard von Hundem und ihr Haus Bruch in seinen Schutz. Sehr wahrscheinlich lässt sich aus diesem Rechtsakt eine Lehnsabhängigkeit des Hauses Bruch von den Herren von Bilstein ableiten. Nach ihrem neuen Adelssitz benennen sich die von Hundem in den Schriftquellen auch "von Bruche". 1437 war Johann von Bruche als Amtmann in Bilstein tätig. Sein Sohn Eberhard von dem Bruche wird 1448 und 1483 ein weiteres Mal mit einem Burglehen zu Bilstein belehnt. Weitere Familienangehörige lassen sich in kurkölnischen und märkischen Diensten nachweisen, so etwa Eberhard von dem Bruche, der 1514 als Amtmann von Fredeburg erwähnt wird. Als letztes Familienmitglied stirbt 1761 Nikolaus Adolf von dem Bruche. Seine Tochter Isabelle Maria von dem Bruche war mit Heinrich Christoph von Schade vermählt, der Besitzansprüche auf Haus Bruch erhebt, jedoch einen Rechtsstreit mit Antonietta von Schade und ihren Gatten Leopold Adolf von der Heiden ausfechten muss. Durch Kauf gelangt Haus Bruche an den Freiherren Maximilian von Schade zu Ahausen. 1673 erwarb der Erbdrost der Ämter Bilstein, Fredeburg und Waldenburg, Johann Adolf von Fürstenberg, ein Bruder des Fürstbischofs Ferdinand II. von Paderborn Haus Bruch. Als barocker Neubau ließ der Johann Adolf von Fürstenberg ab 1677 das unweit von Haus Bruch gelegene Schloss Adolfsburg aufführen. Im Besitz der Familie von Fürstenberg verblieb Bruch bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. (Gabriele Rustemeyer)

Bauentwicklung:

Die bauliche Entwicklung des Adelssitzes Haus Bruch bedarf noch einer eingehenden Untersuchung. Von der mittelalterlichen Bebauung hat sich so gut wie nicht erhalten. Heute präsentiert sich die ehemalige Wasserburg als ein schlichtes landwirtschaftlich genutztes Gehöft mit einem Wohnhaus des beginnenden 20. Jahrhunderts und einer Scheune. (Gabriele Rustemeyer)

Baubeschreibung:

Zur Grundrissgestalt der spätmittelalterlichen Anlage lassen sich nach bisherigem Kenntnisstand keine zuverlässigen Aussagen machen. Die noch erhaltenen Gebäude datieren nicht vor das ausgehende 19. bzw. beginnende 20. Jahrhundert. (Gabriele Rustemeyer).