EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Döbrököz

Geschichte:

Die auf einem flachen Hügel im Überschwemmungsgebiet des Kapos-Flußes errichtete Burg wurde urkundlich zuerst 1309 erwähnt, sie war damals im Besitz des Aristokraten Henrik Koszegi. Ab 1316 gehörte die Anlage zu den Krongütern. Vor 1346 wurde die Anlage als Lehen an István Lackfi ausgegeben, dessen Nachkommen 1399 noch immer Besitzer der Burg waren. 1437 taucht die Befestigung wieder als königliche Burg auf. Anschließend fiel sie für kurze Zeit zuerst die Rozgonyis, danach an Miklós Újlaki. Der letzterwähnte Magnat gab dann die Burg 1446 der Familie Mesztegnyoi Szerecsen, die sie bis zum Aussterben der männlichen Linie (1534) besaßen. Durch Heirat kam die Befestigung zu István Werboczy, die Osmanen haben aber bald (1545) erobert und hielten sie bis 1686. Besonders im 17. Jh. gehörte die Burg mit ihren 30-40 Soldaten nur zu den kleineren Garnisonen der besetzten Gebiete. Die Schriftquellen des späten 17. Jhs berichten schon über eine ruinöse Anlage, wo kaum mehr brauchbare Räumlichkeiten aufzufinden waren. Im 18. Jh. wurde dann die Burg fast komplett abgetragen (Istvan Feld)

Bauentwicklung:

Ohne Ausgrabung erlauben uns die wenigen aufgehenden Mauerteile keine Identifizierung verschiedener Bauphasen. Der etwa 10 m hoch erhaltengebliebene Mauerblock im Süden deutet auf einen an der inneren Seite der äßeren Burgmauer gelegenen mehrgeschossigen gewölbten Wohnbau hin. Das unterschiedliche Baumaterial (Feldstein bzw. Ziegelstein) ist kein Beleg für eine Mehrphasigkeit der Anlage. (Istcan Feld).

Baubeschreibung:

Auf dem bescheidenen, nur 4-5 m hoch aufsteigenden Hügel über dem Kapostal finden sich die Reste einer etwa 40 x 50 m großen unregelmäßig quadratischen Burganlage. Im SW bzw. SO steht je ein Stützpfeiler bzw. kurzer Mauerabschnitt. Bei dem im Südosten sind Teile der einstigen Innenbauten (Quermauer, Gewölbereste, Fensterzargen) auszumachen. Die aufgehenden Teile sind hier aus Ziegeln gemauert, die Grundmauer jedoch aus Stein. Niedrigere steinerne Mauerzüge findet man im Süden zwischen den beiden höheren Bauteilen, sowie im Osten, wo Reste von zwei, paralellen Mauern zu entdecken sind. Im NW befinden sich Teile eines mehreckigen Ziegelbaus (Eckturm?). Das Burggebiet war auch im Mittelalter aus Richtung SW erreichbar. Die Toranlage wird auf dem Gebiet des heutigen Bauernhofes am Hügelrand vermutet (Istvan Feld)

Arch-Untersuchung/Funde:

Eine systematische archäologische Untersuchung fand in der Burg bisher nicht statt. Lediglich für das ausgehende 19. Jarhhundert liegen Informationen zu Grabungen vor. Nach Flóris Rómer (1866) wurden die Ruinen zuerst 1988 ausführlich beschrieben und vermessen, während der Geländebegehungen fand man Streufunde vom 13. bis 17. Jh. Anläßlich der Sicherungsarbeiten des südöstlichen Mauerblocks im Jahre 2005 führte hier L. Gere eine begrenzte Bauforschung bzw. Dokumentation durch (Istvan Feld)