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Karlsschanze

Geschichte:

Es sind keine Schriftquellen bekannt, die sicher auf die Anlage bezogen werden können. Ihren heutigen Namen Karlsschanze erhielt sie erst im 17. Jahrhundert unter der Annahme, dass Karl der Große die Burg baute. Vorher führte sie den Namen Behmburg.
Hans-Georg Stephan stellte die Hypothese auf, dass es sich bei der Karlsschanze um die civitas Helmeri des sächsischen Adeligen Bruning handelt, die 938 von Eberhard, Herzog von Franken, zerstört wurde. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Ein Wallschnitt hat einen mindestens zweiphasigen Aufbau der Befestigung des Kernwerks ergeben. Mangels Funde können die einzelnen Phasen aber nicht datiert werden. Die Ausgrabung von 1859 ergab angeblich eiserne Sporen, was auf eine mittelalterliche Zeitstellung schließen lässt. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Südwestlich von Willebadessen umschließt die Karlsschanze eine von der Egge nach Nordosten vorspringende Kuppe, die nach Norden und Westen steil abfällt. Der innere Ring besteht aus einer mindestens zweiphasigen, noch bis zu 3 m hoch erhaltenen Befestigung und umschließt die 350x250 m große, ovale Kuppe. Im Osten und Süden wird er von einem flachen, 8,6 m breiten Sohlgraben begleitet. Die erste Phase der Kernwerkumfriedung besteht aus einem 9 m breiten Wall mit einer 1 m breiten Trockenmauer als Frontverstärkung und wahrscheinlich einer Holzkonstruktion auf der Rückseite. Danach folgt evtl. eine weitere Phase, bevor der Wall mit einer Kronenmauer versehen wurde.
An den flachen Hangseiten im Südosten und Süden befindet sich in 20-30 m Abstand ein Vorwall mit breitem Graben, der gegen Westen den Verlauf des inneren Rings verlässt um in das Hellebachtal zu laufen. In 250 m Abstand riegelt im Süden ein fast 900 m langer Vorwall mit Graben im weiten Bogen den Bergausläufer ab. In der gesamten Anlage ist kein Tor nachgewiesen. Von der Innenbebauung wurden am westlichen Wallfuß ein 9,30 x 4,60 m großes Steingebäude und im Norden ein weiterer massiver Bau erfasst. Mörtel wurde bei keiner der Mauerstrukturen verwendet. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

1859, 1934/35, 1973