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Quastenburg

Geschichte:

Die Quastenburg wird als Gründung der Familie Quast angesehen, einem Zweig der Familie von Strünkede. Zuerst benannte sich nach ihr Rutger Quast, der 1313 belegt ist. Wie die übrigen Mitglieder der Familie Strünkede dürften er und seine Nachfolger Dienstleute der Grafen von Kleve gewesen sein, die nach dem Erwerb der Burgen Wittringen (Gladbeck) 1337 und Brabeck (Kirchhellen) 1343 zugehörige Niedergerichte mit der Quastenburg verbanden, um auf diese Weise ihren Einfluss und ihre Landesherrschaft über das westliche Vest Recklinghausen zu legitimieren. Erst 1426 gelang es dem Erzbischof von Köln, die klevischen Ansprüche in einem Zeugenprozess auszuschalten. Schon vorher war die Quastenburg von den Quast durch Heirat an Heinrich Unverzagt gelangt, dann an Johann von Löringhof und wurde schließlich von dessen Witwe 1401 zur Hälfte und 1406 vollständig an Rainer von Westerholt verkauft. Bereits mit diesem Besitzerwechsel dürfte der klevische Versuch, die Landesherrschaft in Bottrop, Osterfeld und Gladbeck zu gewinnen, maßgeblich geschwächt worden sein, denn die Westerholter waren verlässliche Verbündete des Erzbischofs von Köln.
Nachfolgend blieb die Quastenburg unbewohnt und wurde von der Familie von Westerholt als Getreidespeicher genutzt. Um 1580 soll sie wie das Pastorat gebrandschatzt worden sein, 1647 wurden die letzten Wallreste geschleift. (Katharina Kneppe)

Bauentwicklung:

Zur baulichen Entwicklung des wohl spätmittelalterlichen Adelssitzes, der als klevisches Lehen anzusprechen ist, liegen keine gesicherten Informationen vor. Die vermutlich in der ersten Hälfte des 14. Jahrhundert gegründete Anlage verlor ihre Funktion als Adelssitz bereits im 15. Jahrhundert. Sie diente noch 1580 als Speicher und wurde 1647 zerstört. (Jens Friedhoff)

Baubeschreibung:

Die Grundrissgestalt der fast vollständig abgegangenen Quastenburg lässt sich nur teilweise rekonstruieren. Vermutlich verfügte die spätmittelatlerliche Burg über einen länglich-ovalen Grundriss. Angaben zur Baugestalt der Anlage, deren letzte baulichen Reste 1647 zerstört wurden, sind auf der Grundlage des derzeitigen Kenntnisstandes nicht möglich. (Jens Friedhoff)