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Heistard

Geschichte:

Im Jahre 1300 wird Heistard erstmalig in den Schriftquellen erwähnt. Zu dieser Zeit teilten sich Karl von Are und sein Schwiegersohn Flörkin, der sich nach Heistard benannte, das Anwesen. Kurze Zeit darauf trug Flörkin von Heistard die Burg den Herren von Schleiden als Lehen an. Im 15. Jahrhundert erscheinen die Herren von Grymmelscheit genannt von Vianden zu Heistard als Inhaber der Burg. Nachdem Johann von Vianden 1511 ohne Erben verstorben war, wurde das Lehen eingezogen. Darauf folgte Otto von Metternich als Herr zu Heistard, dessen Nachkommen bis 1715 über die Burg Heistard verfügten, bevor das Anwesen an den Grafen von Manderscheid-Blankenheim veräußert wurde. Unter französischer Herrschaft wurde das Gut 1794 enteignet. Im 19. Jahrhundert befand es sich im Besitz von verschiedenen bürgerlichen Eigentümern, die es als landwirtschaftlichen Betrieb nutzten. (Hans-Jürgen Greggersen)

Bauentwicklung:

Die mittelalterliche Baugeschichte ist einzig noch aus den verbliebenen Resten der ehemaligen Burganlage zu erschließen. Demnach ist die Umfassungsmauer mit ihren Türmen ins 14. bis 15. Jahrhundert zu datieren. Von den Burggebäuden selbst haben sich keine Spuren erhalten. Spätestens zu Beginn des 18. Jahrhunderts muss die Hauptburg bereits nicht mehr bestanden haben. Etwa Anfang des 19. Jahrhunderts entstanden die neuen Wohngebäude im Norden des heutigen Hofes. 1846 errichtete man in der nördlichen Umfassungsmauer ein neues Torhaus. Während des 19. und 20. Jahrhunderts wurden mehrere An- und Umbauten an der Anlage vorgenommen. (Hans-Jürgen Greggersen)

Baubeschreibung:

Über das ehemalige Aussehen der mittelalterlichen Anlage ist wenig bekannt. Lediglich von der Umfassungsmauer und dem davor laufenden Burggraben haben sich Reste erhalten. Von der aus Bruchstein aufgeführten Ringmauer, die einst das Areal in Form eines verzogenen Rechtecks umgrenzte, sind insbesondere im nordwestlichen Teil noch einige Teile erkennbar. Sicher war die Mauer früher höher und besaß einen Wehrgang. Daneben sind im Mauerverlauf ein runder Eckturm und ein Schalenturm erhalten, die im 19. Jahrhundert jedoch verändert wurden. Südlich des Schalenturms lassen sich in der Mauer noch Überbleibsel einer Fensternische erkennen, so dass dort ein ehemals angrenzendes Wohngebäude anzunehmen ist. Der viergeschossige Eckturm, der ursprünglich wohl noch höher war, besitzt im obersten Geschoss einen Kamin, war also beheizbar. Zwei übereinander liegende, gewölbte Kellerräume sind nur von oben über Luken erreichbar. Möglicherweise dienten sie als Vorratskammern oder Verlies. Ein auffälliges Spitzbogenportal im Raum darüber gibt Zugang zum Turm. An mehreren Stellen sind Schlüssellochschießscharten erkennbar. Die Wohngebäude des frühen 19. Jahrhunderts verlaufen quer über das ehemalige Burggelände und bilden so mit den angrenzenden modernen Wirtschaftsgebäuden einen neuen Hof. Von den Wassergräben, die das ganze Areal einst umflossen, hat sich nur der westliche Teil erhalten. (Hans-Jürgen Greggersen)