EBIDAT - Die Burgendatenbank

Eine Initiative der Deutschen Burgenvereinigung Menu

Amelunxen

Geschichte:

Die Anfänge der im gleichnamigen Ort gelegenen Niederungsburg reichen sehr wahrscheinlich bis ins Hochmittelalter zurück. Bei dem heutigen Renaissanceschloss handelt es sich um den Nachfolgebau des hochmittelalterlichen Stammsitzes der Ministerialen von Amelunxen, die in der urkundlichen Überlieferung im zweiten Viertel des 12. Jahrhunderts erstmals in Erscheinung treten. 1147 werden Herbold von Amelungessen und sein Sohn Conrad erwähnt. 1155 sind Conrad d. A. und 1176 Ludolf d. A. bezeugt. Der Ort Amelunxen wird bereits 1072 genannt und befand sich im Besitz der Abtei Corvey. Die Familie von Amelunxen spaltete sich in mehrere Zweige und verfügte zeitweise über mehrere Adelssitze. Bei dem heutigen Schloss handelt es sich um einen 1554 errichteten Renaissancebau, der 1696 in den Besitz des Paderborner Fürstbischofs Hermann Werner von Wolf Metternich gelangte, der das Rittergut seinem Neffen Hieronymus Leopold vererbte. Bis heute befindet sich das Anwesen im Besitz der Familie von Wolff-Metternich. (Gabriele Rustemeyer)

Bauentwicklung:

Zur baulichen Entwicklung der ersten, vermutlich hochmittelalterlichen Niederungsburg in Amelunxen liegen nach derzeitigem Kenntnisstand keine sicheren Erkenntnisse vor. An die Stelle der Burg trat Mitte des 16. Jahrhunderts das heutige Renaissanceschloss. Als Initiatoren des Neubaus treten 1554 die Brüder Gerd und Ludolf von Amelunxen in Erscheinung, die in dem Hauptgebäude zwei spiegelbildlich angeordnete Wohnungen unterbrachten. Der Giebel an der hofseitigen Fassade wurde erst im 19. Jahrhundert aufgeführt. Innen entfernte man im 19. Jahrhundert eines der beiden Treppenhäuser. Der gemeinschaftliche Saal im Obergeschoss wurde aufgeteilt. (Gabriele Rustemeyer)

Baubeschreibung:

Schloss Amelunxen präsentiert sich dem Besucher als eindrucksvolle Renaissanceanlage, die jedoch so gut wie keine Spuren der mittelaltelichen Vorgängeranlage erkennen lässt. Wie der hochmittelalterliche Ministerialensitz ausgesehen hat, nach dem sich seit dem 12. Jh. die niederadelige Familie benennt, ist unklar. Bei dem Schloss handelt es sich um eine zweiteilige, aus Vor- und Hauptburg bestehende Anlage. Das Herrenhaus wurde ab 1554 als Renaissancebau errichtet. Auffallen ist die zweiteilige Fassade mit zwei separaten Eingängen und zwei spiegelbildlich angelegten Erkern. Bauherren waren Gerd und Ludolf von Amelunxen, die in dem Gebäude ursprünglich zwei Wohnungen für ihre Haushaltungen unterbrachten. Bei dem hofseitigen Dreieckgiebel handelt es sich um eine Zutat des 19. Jahrhunderts. Die zweigeschossige Fassade wird zusätzlich durch die beiden bereits erwähnten übergiebelten Renaissanceerker betont. (Gabriele Rustemeyer)