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Borgholz

Geschichte:

Borgholz zählt zu den spätmittelalterlichen Burg- und Stadtgründungen des Hochstifts Paderborn. In der urkundlichen Überlieferung ist erstmals 1291 von der Burg zu Borgholz die Rede, die wohl kurz zuvor errichtet und nun mit mehreren Burglehen ausgestattet wurde. Für das Jahr 1308 lassen sich insgesamt zwölf Familien nachweisen, die Burglehen zu Borgholz innehatten. Später reduziert sich die Zahl auf die Hälfte. Von den sechs im Spätmittelalter nachweisbaren Burgmannenhöfen, die wohl im Vorfeld der Burg zu lokalisieren sind, blieb lediglich das Judensche Rittergut zu Borgholz erhalten. Die kleine, den Minderstädten zuzuordnende Gründung Borgholz hatte im entstehenden Territorium der Bischöfe von Paderborn keine allzu große Bedeutung. Grundsätzlich ist von einer nur zögernden Stadtentwicklung auszugehen. Zusammen mit der Burg bildete die Stadt eine Befestigungsanlage. Im 19. Jahrhundert wurde die Ortsbefestigung niedergelegt. In diesem Zusammenhang verschwand offenbar auch die Burg, von der sich lediglich geringe bauliche Reste erhalten haben. Das im Burgareal befindliche villenartige Wohnhaus wurde von der Familie von Detten erbaut. Seit 1974 befindet sich das Burggelände im Besitz der Familie Möltgen. (Gabriele Rustemeyer)

Bauentwicklung:

Zur baulichen Entwicklung der im Spätmittelalter von den Bischöfen von Paderborn angelegten Burg Borgholz liegen bislang keine gesicherten Erkenntnisse vor. Die Landesburg war in die Ortsbefestigung des mit Stadtrechten versehenen Ortes eingebunden. Spätestens im 19. Jahrhundert wurden die wohl noch in Resten erhaltenen mittelalterlichen Gebäude niedergelegt und die Anlage entfestigt. Erhalten blieben lediglich zwei frühneuzeitliche Wirtschaftsgebäude. Auf dem Burgareal befindet sich ein villenartiges Wohnhaus, das 1922 als Neubau errichtet wurde. (Gabriele Rustemeyer)

Baubeschreibung:

Die ehemals in die Befestigung des mit Stadtrechten ausgestatteten Ortes Borgholz integrierte Paderborner Landesburg Borgholz ist bis auf wenige bauliche Reste im 19. Jahrhundert niedergelegt worden. Erkennbar ist die Topographie der in Stadtrandlage gegründeten Burg, die vermutlich durch einen Graben von der Stadtsiedlung getrennt war. Dem spätmittelalterlichen Baubestand gehört lediglich der auf dem ehemaligen Vorburgareal befindliche Brunnen an, während die beiden Wirtschaftsgebäude erst in der Frühen Neuzeit entstanden sind. Auf dem Burgareal entstand 1922 ein villenartiges zweigeschossiges Wohnhaus mit einem kleinen Turm, das jedoch keine baulichen Reste eines Vorgängerbaus aufweist. (Gabriele Rustemeyer)