EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Unna

Geschichte:

Die Anfänge der städtischen Entwicklung des unweit des Hellwegs gelegenen Ortes Unna reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück. Um die Landeshoheit in Unna rangen Jahrzehnte die Erzbischöfe von Köln mit den Grafen von der Mark, die sich erst nach 1288 durchsetzen konnten. Eine erste Befestigung der Grafen von der Mark lässt sich bereits für 1264 nachweisen. Ob bereits zu diesem Zeitpunkt eine Burg Unna existierte, lässt sich nicht mit letzter Sicherheit sagen. Der Ausbau der Stadtbefestigung unter den Grafen von der Mark erfolgte bis 1324. Die landesherrliche Burg, deren Gründung Graf Engelbert III. von der Mark zugeschrieben wird, erfolgte in deutlichem Abstand zur Stadtentwicklung.
Die Burg wurde angeblich 1380 von Graf Engelbert III. von der Mark erbaut, könnte aber schon ins 13. Jh. zurückreichen. 1405 wurde sie an den Ritter Hermann von der Recke verkauft. Spätere Besitzer waren die Adelsfamilie von Sprenge, Bürgermeister Winold von Büren (um 1600), Familie Davidis (um 1700), Ratmann Hoerde, Herr Hiltrop, Gebrüder Vaerst, Justizkommissar Wiethaus (ab 1807), Sanitätsrat Schulze Höeing (ab 1875) und der Fabrikant Müller. Letzterer verkaufte den sogenannten "Hof zur Küche" 1929 an die Stadt Unna, die ihn zuerst als Bürgermeisterwohnung und dann bis heute als Museum (Hellwegmuseum) nutzt. (Stefan Eismann, Jens Friedhoff)

Bauentwicklung:

Die westlichen Teile der Gewölbekeller und die unteren Stockwerke des Turmes können noch vom spätmittelalterlichen Gründungsbau stammen. Im 16. Jh. wurde der südliche Trakt errichtet. Der Westflügel entstand um 1890, damals wurde auch der Turm aufgestockt. In der Mitte des 20. Jhs. wurde im Norden noch ein eingeschossiger Fachwerkbau angefügt. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Im 19. Jh. bestand die Burg aus einem Wohnhaus (Küche genannt), einer zweiflügeligen, großen Scheune am Haus, einem kleinen Stall, Gärten und einer Ölmühle außerhalb der Umfriedung. Das heutige Gebäude besteht aus einem zweigeschossigen Grünsandsteinbau mit Satteldach. In der Südwestecke ist ein runder, viergeschossiger Wehrturm mit Kegeldach von 2,50 m Innendurchmesser bei einer Mauerstärke von 2,10 m angefügt. Mittelalterlich sind die unteren Turmgeschosse, die Außenmauern des Wohnhauses und drei Kellerräume. Ursprünglich dürfte noch ein runder Treppenturm in der Mitte der Nordseite angebaut gewesen sein. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Baustellenbeobachtung 2009 in der Südwestecke des Burggeländes: Dokumentation eines Kellers, vermutlich neuzeitlich. (Stefan Eismann)