EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Lappenhausen

Geschichte:

Der Adelssitz wird erstmals 1170 erwähnt, Besitzer war damals Rabodo von Hegeninchusen aus dem Geschlecht der Edelherren von Rüdenberg. Sein Schwager und Erbe, Heinrich von Herreke, trug das Haus 1176 dem Kölner Erzbischof zu Lehen auf. Nach dessen Tod wurde die Familie von Grafschaft mit dem Besitz belehnt. Anfang des 15. Jhs. ging es durch Heirat an die Familie Lappe, die der Burg ihren heutigen Namen gaben. 1659 fiel das Haus im Erbgang an die von der Mark zu Villigst, die es durch einen Verwalter bewirtschaften ließen. In der Folge erbten jeweils die von Elverfeld, von Rheinbaben und von Wedel den Besitz. Anfang der 1970er Jahre wurde das Gelände von den Dortmunder Stadtwerken aufgekauft. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die Schriftquellen geben keine Hinweise auf die Frühzeit der Baugeschichte, archäologische Untersuchungen haben bisher nicht stattgefunden. Nach 1659 sind die Gebäude allmählich verfallen. 1746 war die Gräfte schon verlandet. Vor 1777 ist die Burg abgebrochen und durch einen Wirtschaftshof ersetzt worden. Dieser wurde 1973 von den Dortmunder Stadtwerken abgerissen. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Durch die Karte von 1664 lässt sich in Verbindung mit den Karten des 19./20. Jhs. das Aussehen der bis auf wenige Baureste vollständig abgegangenen Burg folgendermaßen rekonstruieren: Die Hauptburg liegt nördlich der Vorburg. Deren ungefähr rechteckige Insel ist von einer Ringmauer mit einem Wehrturm an der Nordwestecke umgeben. An diesen schließt ein rechtwinkliges Gebäude an, an dessen Südseite mit abweichender Flucht ein weiterer Trakt den Baukomplex zu einer Dreiflügelanlage ergänzt. Ein großes rechteckiges Gebäude mit diversen Anbauten grenzt an die Südseite der Insel. Es gibt weitere, kleinere Gebäude, u. a. ein Torhaus im Norden. Offensichtlich stehen hier zwei Herrenhäuser auf der Insel, von denen das nördlich teilweise einer älteren Bauphase angehört. Auf der polygonalen Vorburg stehen drei Wirtschaftsgebäude. Im Westen befinden sich weitere Inseln, darunter eine kleine trapezförmige ohne bekannte Bebauung, die als einzige heute im Gelände noch klar zu erkennen ist. Auf der Vorburginsel steht noch eine Mauer, die mehrere Bauphasen, von denen eine Schießscharten enthält, beinhaltet. Zuletzt diente sie als Westmauer einer Scheune, die zwischen 1643 und 1777 errichtet und nach 1973 abgebrochen wurde. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine