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Puppenburg

Geschichte:

Über die Geschichte der Motte und ihre Besitzer ist nichts Sicheres bekannt, obwohl die archäologisch nachgewiesenen Nutzungsspuren am Platz bis in das 17. Jahrhundert reichen.
Da die Ortslage Stratum nicht immer deutlich von der umfassenderen Anlage Gellep getrennt wird, besteht die Möglichkeit, dass die Motte mit dem 1365 genannten Hof des Ritters Heinrich Rumblian von Vossum in Gellep identisch ist, denn die Lage dieses Adelshofes konnte bislang nicht lokalisiert werden. Der Hof war ein erbliches Lehen des Junkers Adolf von der Mark. Heinrich von Vossum fungierte seit 1367 als Amtmann in Linn. (Christoph Reichmann)

Bauentwicklung:

An die relativ kleine Motte (ca. 10 x 10 m Innenfläche) schloss sich nach Osten im vom Bachufer an ansteigenden Gelände die von einem rechteckigen Graben umschlossene Vorburg an (ca. 2200 m²). Nach Grabungsbefund wurde der Graben der Motte im 16/17. Jh. stark verbreitert. Dabei hat man anscheinend die mittelalterlichen Schichten weitgehend ausgeräumt. Der Mottenhügel selbst wurde um 1920 teilweise abgeräumt. Offenbar war er jedoch schon vorher planiert worden, um den nötigen Baugrund für einen Backsteinbau zu schaffen.
Auch in der Vorburg zeigten sich keine klaren Bauspuren mehr, sondern hauptsächlich Brunnen und Gruben. Die Häuser wurden zu dieser Zeit (um 1300) nicht mehr mit eingegrabenen Pfosten errichtet, sondern als Ständerbauten auf Schwellen bzw. Schwellriegeln. (Christoph Reichmann)

Baubeschreibung:

Von der im Inneren ca. 10 m breiten Motte ist nur noch ein flacher Sockel erhalten. Anscheinend wurde der obere Teil bereits für die Errichtung eines jüngeren Backsteingebäudes abgeräumt. Offensichtlich wurde auch der Graben im Zusammenhang mit dieser Baumaßnahme - Scherben deuten auf das 16. oder 17. Jahrhundert - vertieft und verbreitert. (Christoph Reichmann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Motte und Vorburg wurden in den Jahren 1978 und 1979 durch J. Giesler vom Museum Burg Linn archäologisch untersucht. (Christoph Reichmann)