Geschichte:
Die freien Edelherren von Blankena, zum dynastischen Uradel gehörig, erscheinen 1152 an erster Stelle als Zeugen des Bischofs von Osnabrück. Heinrich von Bleinkana war 1189 Laie am Stift Enger und trat dort als Zeuge auf. Die Herrschaft der von Blankena fußte insbesondere auf umfangreichen Vogteirechten (Kloster Iburg, Dom zu Osnabrück, Abtei und Stift auf dem Berge Herford). Am wertvollsten waren die zur Herforder Fürstabtei gehörigen Vogteien über Bünde, Hiddenhausen, Hunnebrock und Rödinghausen. 1223 beschrieben die Edelherren ihren Wohnsitz als "in der Nähe von Holthusen" (Bauerschaft Holsen bei Bünde) gelegen. Ihnen unterstanden fünf Ritter als Ministerialen. Auf den Standort der Burg verweist bis heute der Name der Bauerschaft Blanken. Der Niedergang der Familie begann 1222 mit dem Verkauf der Vogteirechte über die Kirche und den Meyerhof Hiddenhausen, bis Ende des Jhs. veräußerten die Edelherren ihren sämtlichen Vogteibesitz. Um 1280 war die Herrschaft Blankena geteilt, die Grafen von Ravensberg im Besitz der halben Burg und der halben Wassermühle, die sie zusammen mit anderen Gütern wiederum an die Edelherren verlehnten. Dies ist zugleich die erste direkte Erwähnung des "castrums Blankena". Die andere Hälfte von Burg und Herrschaft war im Besitz eines anderen Familienzweiges. Ihn traten die von Blankena zusammen mit allem zugehörigem Besitz an die vewandten Edelherren von Diepholz ab, die ihn vor 1382 an die Familie von Ledebur verkaufte. In jenem Jahr erwarben Alhard III. und Ludeke I. von dem Bussche-Gesmold Burg Blankena. 1426 verpfändete Graf Wilhelm II. von Berg den Brüdern Hermann I. und Ludeke II. von dem Bussche-Gesmold den nunmehr "Haus Werfingen" genannten Besitz im Kirchspiel Bünde für 3.000 rheinische Gulden. Die Urkunde hält fest, dass dies nach gleichem Recht geschehen sei, nach dem ihnen tags zuvor die Burg Limberg (Preußisch Oldendorf) verliehen worden war. Zum Gut zählten das "gebaue huiß, scheune, schoppen, Backhuiß und Berchfrede", es handelte sich also um eine befestigte Burganlage. Die Pfandnehmer durften "das hus Wervyngen tymmern, vesten und bouwen", erhielten also eine Bauerlaubnis bzw. das Recht zur Befestigung. Als 1404/05 Konrad II. von dem Bussche den Kölner Domprobst Gerhard von Berg darum ersuchte, ihm vier Bewaffnete nach Bünde zu schicken, ist wohl noch die alte Burg Blankena gemeint. Der Neubau des Hauses Wervingen in Gestalt der Nienburg (siehe Nienburg) wäre demnach zwischen 1427 und 1429 anzusetzen. So stellte Hermann I. von dem Bussche Herzog Gerhard VII. von Jülich-Berg am 19.3.1429 einen Lehnsrevers über den Pfandbesitz des Hauses Wervingen aus, nun Nienburg genannt. Die Summe belief sich samt allem Zubehör auf nach wie vor 3.000. Gulden. Zugleich erklärte Hermann es zum Offenhaus für den Landesherrn. Bisher geht die Forschung von einer Motte als ursprünglicher Anlage aus, von der obertägig keine sichtbaren Reste mehr vorhanden sind. Zur Burg gehörte auch eine Mühle. Nach Steinmeier brannte die Anlage 1526 ab (ohne Beleg). Reste der alten Burg waren 1704 noch zu sehen. Die Anlage ist anhand der Katasteraufnahmen des 19. Jhs. (Flurstückform) mit hoher Wahrscheinlichkeit zu identifizieren, ein Lokalisierungsversuch von archäologischer Seite fand 2008 statt. (Andreas Kamm)
Bauentwicklung:
Zur baulichen Entwicklung der Burg Blankena, die vermutlich als Motte anzusprechen ist, liegen keine gesicherten Erkenntnisse vor. (Andreas Kamm)
Baubeschreibung:
Die Katasteraufnahme von 1825 legt nahe, an der vermuteten Burgstelle einen Mottengrundriss zu sehen. (Andreas Kamm)
Arch-Untersuchung/Funde:
Lokalisierungsversuch mit dem Verfahren geomagnetischer Prospektion 2008