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Uerentrup

Geschichte:

Gut Uerentrup, ein Lehen der Grafen von Arnsberg, war bis 1206 in Besitz derer von Röckinghausen. In diesem Jahr schenkte Graf Gottfried von Arnsberg dem Zisterzienserkloster Marienfeld sein Haus ("domum") Urentrup, nachdem sein Ministeriale Albert von Röckinghausen seine Ansprüche gegen 27 Mark an das Kloster abgetreten hatte. Alberts Nachkommen, Ekbert und Albert von Röckinghausen, vermutlich sein Sohn und Enkel, begaben sich 1238 wegen unrechtmäßiger Anforderungen gegen das Kloster vor die Arnsberger Grafen. Bis zu seiner Aufhebung 1804 blieb das Gut in Besitz des Klosters Marienfeld. Nach den Mönchen, die das Gut fast 600 Jahre besaßen, führte die Anlage auch den Namen Mönkehof. Ein Hofmeister genannter Mönch verwaltete die Anlage und wohnte dort. 1806 gelangte Uerentrup zunächst in Besitz der königlich-westfälischen, 1811 in die der kaiserlich-französischen Domänenverwaltung. In diesem Jahr wohnte auf Uerentrup ein kaiserlicher Förster. 1815 in preußischem Besitz, wurde der Hof 1817 veräußert. Ein Großteil des Besitzes befindet sich seitdem im Besitz der aus Werther stammenden Familie Krüger, andere Grundstücke waren 1894 im Besitz der Familie Klasing. (Andreas Kamm)

Bauentwicklung:

Zur Baugeschichte des arnsbergischen "domum" Uerentrup, der vermutlichen Lehnsburg, die die Grafen 1206 an das Kloster Marienfeld übertrugen, liegen keine Hinweise vor. In der Zeit des Abtes Hermann (1410-1443) steckte ein Konventuale die vielleicht erst nach 1206 erbaute Kapelle des Gutes in Brand. Der Hofmeister fungierte anscheinend zugleich als Rektor der Kapelle. Außer der Kapelle fiel auch das Wohnhaus dem Brand zum Opfer. Eine neue, laut Inschrift 1473 erbaute Kapelle brannte 1876 ab. Die Inschrift lautete: "Anno Domini MCCCCLXXIII in die Albani" (zitiert nach Ledebur) und bezeichnete möglicherweise den Weihetag, vielleicht auch den Patron. Die Kapelle war seit 1804 nicht mehr in Benutzung, 1894 diente sie als Backhaus. Ein Fenstermaßwerk der Kapelle ist heute in der evangelischen Kirche in Uerentrup eingebaut.
Die Fundamente des Sakralbaues befinden sich noch südwestlich des Haupthauses im Boden. Das spätere, vermutlich Ende des 18. Jhs. errichtete Hauptgebäude des Mönkehofes, ein Vierständerhallenhaus, ist teilweise erhalten. Es wurde 1824/27 verkürzt und erneuert, wie dessen Torbalkeninschrift angibt. Von der Horst zufolge sei das Haus 1827 umgesetzt worden. Dagegen spricht die Katasteraufnahme der Zeit um 1825, die wohl das Haus nach Abbruch des Wohnteils, aber noch vor Verkürzung des Dielenteils zeigt. Damals war es noch über 50 Meter lang. (Andreas Kamm)

Baubeschreibung:

Zum Grundriss und zur Baugestalt des 1206 an das Zisterzienserkloster Marienfeld abgetretenen arnsbergischen Lehsgutes Uerentrup sind keine zuverlässigen Angaben möglich. Auf dem Burggelände befindet sich lediglich ein frühneuzeitlches, im 19. Jahrhundert umgebautes Wohnhaus. (Andreas Kamm)

Arch-Untersuchung/Funde:

Nachweis von Fundamenten einer Kapelle durch die archäologische Arbeitsgemeinschaft des Historischen Vereins für die Grafschaft Ravensberg (Heinz-Dieter Zutz).