Geschichte:
Die Motte liegt rund 160 Meter ostsüdöstlich der Ophover Mühle unmittelbar südlich des Mühlenteiches, der vom Beecker Bach gespeist wird. 1326 wird die Burg in einem geldrischen Lehnsverzeichnis aufgeführt. Weitere Erwähnungen folgen 1373 als Offenhaus für Köln sowie 1402, als die Burg in den Besitz des Jan van Vlijmersheim gelangte. 1442 und erneut 1470 wird Goossen van der Moelen mit dem Adelssitz belehnt. Durch Heirat seiner Tochter (?) Mechteld van der Moelen kommt Ophoven an Johann von Krieckenbeck. Spätestens um diese Zeit wurde die Motte aufgegeben und das benachbarte Gelände (die ehemalige Vorburg der Motte?) zu einer Wasserburg oder einem befestigten Hof ausgebaut (siehe Ophoven, Wasserburg). Unklar ist, ob sich die spätmittelalterliche Überlieferung auf die Motte (Ophoven, Motte) oder auf die Wasserburg - eine vermeintliche Nachfolgeanlage - bezieht. (Markus Westphal)
Bauentwicklung:
Nach den archäologischen Befunden handelt es sich um eine hochmittelalterliche Motte, die eine östlich anschließende Vorburg besessen haben könnte. Schriftquellen, die die Existenz einer Burg belegen, datieren jedoch erst in die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts. Über die Bebauung der Motte ist ebenso wenig bekannt wie über den Entstehungszeitraum des Vorburggehöftes. Nach den historischen Überlieferungen sowie der Tranchot-Karte vom Anfang des 19. Jahrhunderts ist anzunehmen, dass der Adelssitz - wohl im Laufe des Spätmittelalters - zur Wasserburg oder einem befestigten Hof um- und ausgebaut wurde.
(Markus Westphal)
Baubeschreibung:
Der Burghügel ist durch eine moderne Treppenkonstruktion begehbar. Die Nordwest- und Südflanke der Motte sind leicht erodiert. Wie ein Profil an der Ostseite zeigte, ist der durchschnittlich sechs Meter hoch erhaltene Hügel mit Sand künstlich aufgeschüttet. Er hat eine langovale Form, die einen Basisdurchmesser zwischen 20 und 30 Metern aufweist. Das obere Plateau besitzt noch maximal zwölf Meter Durchmesser. Da die Ostseite des Hügels für die Anlage eines Gemüsegartens in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts teilweise abgegraben wurde, dürften die ursprünglichen Maße rund ein Drittel höher anzusetzen sein.
Der einst um die Motte verlaufende Wassergraben ist nur noch zum Teil erhalten und trockengelegt. Früher wurden die Burggräben durch den angestauten Mühlenweiher versorgt, mit dem sie verbunden waren. Der Wasserstand in den Gräben konnte über das Stauwehr an der Mühle, aber auch durch die Abriegelung von östlich der Burg gelegenen Dämmen reguliert werden.
Wie ältere Karten zeigen, ist die heute sichtbare „Vorburg“ im 20. Jahrhundert idealisiert rekonstruiert worden. Es ist zwar denkbar, aber nicht sicher, dass die Motte im Hochmittelalter eine solche Vorburg besaß. Die archäologisch nachgewiesenen Befestigungen in diesem Bereich könnten genauso gut bei Anlage der Wasserburg Ophoven (siehe dort) entstanden sein. (Markus Westphal)
Arch-Untersuchung/Funde:
Bei archäologischen Beobachtungen in den 1940er-Jahren wurde mittelalterliche Keramik und Hüttenlehmbrocken geborgen. (Markus Westphal)