EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Burg bei Kirchzarten

Geschichte:

Name und Besitzer der Burg sind ebenso wie im Fall der höher gelegenen Burgstelle (sog. "Brandenburg") nicht bekannt. Aufgrund der wenigen Funde erfolgte die Gründung wohl im 13. Jh. Sehr wahrscheinlich ist ein Zusammenhang mit einer Zollstelle an der Straße von Freiburg nach Villingen, der an der Brücke beim Laubishof erhoben wurde. Im 17. Jh. wird der Zoll für den Wirt des Laubishofes ausdrücklich erwähnt. (Heiko Wagner)

Bauentwicklung:

Zur baulichen Entwicklung der aufgrund der Lesefunde (Keramik) wohl in das 13. / 14. Jh. zu setzenden Burg liegen bislang keine gesicherten Erkenntnisse vor. Aufschlussreich wären hier archäologische Untersuchungen. (Jens Friedhoff)

Baubeschreibung:

Nördlich oberhalb des Kirchzartener Ortsteils Burg sind auf den Ausläufern des ausgedehnten Bergrückens "Galgenbühl" zwei Burgstellen bekannt. Die hier besprochene befindet sich auf halber Höhe, auf einem kleinen Vorsprung (457,4 m ü.NN) an der Ecke des Berges. Westlich des Laubishofes benutzt man einen Stichweg (Schranke) zum Waldrand, dann den ansteigenden Waldweg nach Osten bis zu einer ausgeprägten Wegkehre. Durch einen Halsgraben ist hier ein 7-10 m hoher kegelförmiger Hügel vom Berghang abgetrennt und künstlich versteilt. Der Halsgraben weist gegen den natürlichen Steilhang eine ausgeprägte Grabenhalde mit dem Aushub des Grabenbaus auf. An der Westseite des Hügelchens setzt sich an seiner Basis der Halsgraben ringförmig als verebneter Graben mit Vorwall fort. Der Graben hört auf, wo der natürliche Hang ausreichend steil erschien. Die Burgstelle ist nach Nordwesten durch den weiter ansteigenden Berghang hinten überhöht, was jedoch in Kauf genommen wurde. Bergseits könnte eine undeutliche Vertiefung noch einen vorgelagerten weiteren Graben andeuten; dabei könnte es sich jedoch auch um eine Holzriese oder eher um den an dieser Stelle abweichend verlaufenden älteren Burgweg handeln.
Das unregelmäßig trapezförmige Burgplateau hat nur Seitenlängen von 5,20 m; 7,70 m; 8,0 m und 7,70 m. Die Maße wurden an der Innenseite eines schon sehr undeutlichen flachen Randwalls genommen. Bei ihm handelt es sich um den letzten Rest von völlig zerfallenem und aufgeweichtem Mauerwerk. Aufgrund des begrenzten Platzes kann hier nur ein recht kleiner Wohnturm bestanden haben, der vielleicht in den höheren Geschossen durch dünneres Mauerwerk oder Vorkragungen mehr Platz geboten haben könnte. Allenfalls im Bereich des bogenförmigen Burggrabens könnten noch leichtere Bauten (Ställe oder dergleichen) bestanden haben. (Heiko Wagner)

Arch-Untersuchung/Funde:

Begehungen erbrachten wenige Keramikscherben des 13./14. Jhs. (u.a. ein rollrädchenverziertes Topfdeckelfragment). (H.W.)