EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Malterdingen

Geschichte:

Die Burg ist nirgends direkt genannt. - Im 12. und 13. Jh. erscheinen einige nach Malterdingen benannte Personen. Offenbar handelt es sich um liberi homines (Freie), die etwa durch Schenkungen an das zähringische Hauskloster St. Peter hervortreten. Im 12. Jh. treten dabei Alker und seine Söhne Alker und Gottfried hervor. St. Peter wurde zu einem wichtigen Grundherrn in Malterdingen.
1242 ist ein "advocatus Bertoldus miles de Malterdingen" als Urkundenzeuge bei einem Verkauf an das nahegelegene Kloster Wonnental bei Kenzingen belegt. Er könnte markgräflich-hachbergischer Vogt gewesen sein. 1259 ist ein Arnold von Malterdingen als miles, 1279 ein "Hug von Maltirtingen" als Freiburger Bürger und ein "her Heinrich von Maltertingen" genannt. In der Stadtbevölkerung von Freiburg und Kenzingen sind noch im 14. Jh. Leute nach Malterdingen zubenannt. Auch wenn die neuere Forschung eher skeptisch-vorsichtig ist, so ist doch damit zu rechnen, dass ein Teil von ihnen aus dem Malterdinger "Ortsadel" hervorgegangen ist.
Das Tennenbacher Güterbuch, das Verzeichnis eines weiteren Breisgauer Klosters, nennt ein Gewann "hinder des herzogen hus", womit vielleicht eine zähringische Burg gemeint sein könnte. (H.W.)

Bauentwicklung:

Keine Angaben möglich. Die Burg dürfte im Laufe des 13. oder 14. Jhs. abgegangen sein. (Heiko Wagner)

Baubeschreibung:

Nach Norden gerichteter länglicher, spitz zulaufender Geländesporn. Durch Weinbau stark verändert und planiert. Ein Geländeabsatz im Süden scheint noch den Halsgraben anzudeuten, der vor Jahrzehnten noch deutlicher erkennbar war. Die seitlichen Flanken des Sporns fallen steil ab. Der anstehende Kalkstein tritt nirgends zutage, sondern ist überall dick mit Löss bedeckt. Es konnte nirgends auf Fels fundamentiert werden, was die spätere Abtragung der Burgstelle unterstützte. (H.W.)

Arch-Untersuchung/Funde:

Begehungen erbrachten vor allem spätmittelalterliche Keramik. Wenige Scherben gehören offenbar ins 12. Jh. (nachgedrehte Ware). Das Fundspektrum ist durch die nachfolgende Weinbergnutzung etwas verunklärt. Es scheint sich um eine im 12. Jh. gegründete Burgstelle zu handeln, von der jedoch nur wenige Scherben vorliegen. Häufiger ist das spätmittelalterliche Fundmaterial. Wegen der Geländeveränderungen und der Zerpflügung ist das Material stark verzogen und zerscherbt. Durch das Einbringen von Keramik im Rahmen der Düngung lässt sich der Zeitpunkt des Abgangs der Burg kaum bestimmen. (H.W.)