EBIDAT - Die Burgendatenbank

Eine Initiative der Deutschen Burgenvereinigung Menu

Simonswald, Burgstelle beim Gasthaus "Engel"

Geschichte:

Es gibt keine zeitgenössischen Burgnennungen. Heute hängt noch der Flurname "Burgstell" an dem Gelände. -
Man meint, die Burgstelle mit einem in einem Grenzbeschrieb des Klosters St. Peter erwähnten "Burgstall" identifizieren zu können. Man hielt ihn für eine der am frühesten wieder abgegangenen Burgen. Allerdings wird "...dictus zem Burgstal" nicht im originalen Grenzbeschrieb von 1111, sondern erst in der zweiten Version aus dem frühen 13. Jh. genannt (Rotulus Sanpetrinus). In der neueren Diskussion könnte der erwähnte Burgstall auch woanders zu suchen sein. (Heiko Wagner)

Bauentwicklung:

Nichts bekannt. Vermutlich eine nur kurzzeitig genutzte Anlage (keine Funde, nicht in Stein ausgebaut, keine Namensüberlieferung). Daher kam es möglicherweise nicht zu wesentlichen Umbauten. (Heiko Wagner)

Baubeschreibung:

Die Burgstelle befindet sich in Obersimonswald, wo der Kilpenbach einmündet. Hier verlief - belegt 1316 und im 15. Jh. - ein wichtiger Weg über den Schwarzwald. Das unterhalb gelegene, auf den heutigen Landkarten gekennzeichnete Gasthaus "Engel" bzw. ein Vorgänger könnte in diesem Zusammenhang eine Rolle gespielt haben. Zu denken wäre an eine Herberge, Tränke und evtl. Schmiede oder Stellmacherei. Es ist nicht klar, ob die Bemühungen der Stadt Freiburg, hier - aus Gründen der Konkurrenz - den Wagenverkehr zu verbieten, dauerhaft Früchte getragen haben. Daher ist auch an Vorspann oder - bei Saumtieren - an die Stellung zusätzlicher Tragtiere und Helfer zu denken. Für das Mittelalter könnten Zölle und Geleitrechte eine Rolle gespielt haben. Es ist an Vögte des Klosters St. Margarethen zu Waldkirch (die späteren Schwarzenberger?) und ihre Beauftragten zu denken. Allerdings wird neuerdings auch ein Zusammenhang mit der anscheinend angrenzenden Herrschaft Hornberg erwogen. Durch die fehlende schriftliche Überlieferung und die Bauform ist an eine frühe Zeitstellung zu denken. Vielleicht verlor die Burg nach der eigentlichen Rodung und der Erschließung des Weges oder durch veränderte Machtverhältnisse wieder ihre Bedeutung und Funktion.
Ein schmaler, etwa 70 m langer Bergsporn verläuft von NO nach SW und fällt dabei auch leicht ab. Ein Halsgraben riegelt die Fläche nach NO ab; er ist oben etwa 6 m, an der Sohle 1-2 m breit. Die Tiefe beträgt zur Innenseite (Burg) hin etwa 3,5 m, nach außen ca. 2,5 m. An seinem nordwestlichen Ende verhindert eine Felskante den Zugang in den Graben. Entlang der südöstlichen Längsseite läuft ein Weg entlang. Es könnte sich um einen Reflex der Erschließung handeln, jedoch auch um eine ehemals besiedelte Terrasse oder einen verflachten Graben mit Vorwall.
Auf dem oberen, nordöstlichen Teil findet sich eine kleine Fläche von etwa 40 Quadratmetern mit einer Steinanhäufung.
Hier könnte man sich einen Turm vorstellen, wie er auch bei Elzach-Yach oder bei der Kirchzarten-Burg "Brandenburg" zu vermuten ist. Der Geländesporn ist in mehreren Stufen nach SW abgetreppt. Hier können im Schutz des vermuteten frontalen Turmes weitere kleine Gebäude gestanden sein.
Entlang des Grates nach unten findet sich noch eine kleine Plattform, darunter offenbar Bergbauspuren am Steilhang. Hier könnte sich noch eine zusätzliche Facette zur Standortwahl der Burg andeuten, sofern die Geländespuren gleichzeitig sind. (Heiko Wagner)

Arch-Untersuchung/Funde:

Begehung. Keine Funde.