EBIDAT - Die Burgendatenbank

Eine Initiative der Deutschen Burgenvereinigung Menu

Roter Turm

Geschichte:

Die Anfänge der als Wasserburg angelegten Anlage vor den Toren der Stadt Ahrweiler reichen sehr wahrscheinlich bis in das zweite Viertel des 13. Jahrhunderts zurück. Als Sitz der von 1246 bis 1324 nachweisbaren Schenken von der Are war die Burg Lehen des Erzstifts Köln. Guda, die Witwe des letzten Schenken von der Are, brachte die Burg wohl in die Ehe mit ihrem zweiten Gatten, Kuno von Vischenich ein, der 1343 mit dem Besitz belehnt wurde. Im Jahre 1364 wurde Dietrich von Kerpen, der die Tochter des Kuno von Vischenich geehelicht hatte, mit dem Roten Turm und dem Schenkenamt belehnt. Johann von Kerpen verkaufte das Anwesen 1442 an Graf Ruprecht von Virneburg, durch dessen Tochter Anna Gertrud der Turm und die mit diesem verbundene Erbschenkenwürde 1467 an Johann von der Mark, Herrn zu Aremberg überging. Bis zum Einmarsch der Franzosen ins Rheinland verblieb die bereits Mitte des 18. Jh. ruinöse Burg im Besitz der Aremberger. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erwarb der Tuchfabrikant Konrad Bohl den Roten Turm und ließ die noch bestehenden Ruinen 1811 abbrechen. (Jens Friedhoff)

Bauentwicklung:

Konkrete Angaben zur baulichen Entwicklung der Anlage sind nicht möglich. Die Anfänge der Wasserburg werden in das zweite Viertel des 13. Jhs. zu datieren sein. Zwei Eckwarten auf dem Wohnbau der Burg lassen Rückschlüsse auf einen Ausbau im Spätmittelalter zu. Wann die Anlage zur Ruine wurde, ist nicht bekannt. Eine 1768 angefertigte Zeichnung zeigt die Wasserburg bereits als Ruine. Eine zur Burg gehörende Kapelle wurde offensichtlich bereits 1686 zerstört. Ein im Jahre 1787 geplanter Abriss der Anlage kam nicht zustande. Auf Verlangen Kurkölns sollte an der Stelle der Burg ein 24 Fuß hoher Obelisk errichtet werden, über dessen Inschrift man sich jedoch nicht einigen konnte. Die Ruine blieb vorerst erhalten und wurde erst 1811 niedergelegt, um das Gelände als Rebland zu nutzen. (Jens Friedhoff)

Baubeschreibung:

Die von einem Wassergraben umgebene Burg wurde über einem unregelmäßig-polygonalen Grundriss errichtet. In der Mitte der Burg erhob sich der stattliche, viergeschossige Rundturm, der auf der Zeichnung von 1768 noch in voller Höhe mit Zinnen wiedergegeben wird. Westlich des Turmes lag ein rechteckiges zweigeschossiges Wohngebäude, dessen beide westliche Ecken von spätgotischen Türmchen bekrönt waren. (Jens Friedhoff)