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Caspersbroich

Geschichte:

Die Niederungsburg Caspersbroich gehört zu den späten Burggründungen des Rheinlands. Vermutlich wurde der kleine Adelssitz im Ittenbachtal unweit von Solingen-Ohligs durch den Niederadeligen Caspar von Portzdorf gegründet, der in den Schriftquellen von 1440 bis 1475 nachweisbar ist. Caspar von Portzdorf fungierte 1460 bis 1480 als Amtmann des bergischen Amtsbezirks Solingen. Im 16. Jahrhundert gelangte Caspersbroich an Johann von Baywr aus Erkrath und 1684 ging der Adelssitz an die von dem Bottlenberg-Kessel über, die u. a. über das unweit entfernt gelegene Haus Hackhausen verfügten. Sie lassen sich bis Mitte des 18. Jahrhunderts als Herren zu Caspersbroich nachweisen. Im Erbgang fiel Caspersbroich 1759 an den preußischen General Gisbert Wilhelm von Romberg. 1809 folgte als Besitzer der Freiherr Georg von dem Bussche-Ippenburg und ein Jahr später ging das Anwesen in bürgerlichen Besitz über. Nach einer wechselvollen Nutzungsgeschichte erfolgte 1965-67 eine grundlegende Sanierung des Objekts. Heute beherbergt Haus Caspersbroich mehrere Wohnungen und ist nicht zu besichtigen. (Jens Friedhoff)

Bauentwicklung:

Die bauliche Entwicklung des im Kern spätmittelalterlichen Adelssitzes Haus Caspersbroich bedarf noch einer eingehenden Untersuchung. Insbesondere über die Anfänge des Hauses, die vermutlich bis in das 15. Jh. zurückreichen, liegen bislang noch keine gesicherten Informationen vor. In den Schriftquellen nachweisbar ist ein Umbau des Fachwerkteils der Anlage durch Johann Friedrich von dem Bottlenberg-Kessel 1732. 1883 wurde der Bau nach Plänen des Barmener Architekten Georg August Fischer, der u. a. den Wiederaufbau von Schloss Burg an der Wupper leitete, grundlegend umgestaltet und erweitert. Von der ältesten Ausstattung des Hauses hat sich ein Kamin mit der Jahreszahl 1472 erhalten. Ob sich die Jahreszahl auf eine Reparatur oder den Neubau des Hauses bezieht, ist unklar. Eine umfassende Sanierung des Objekts erfolgte 1965-1967. (Jens Friedhoff)

Baubeschreibung:

Die ehemalige Niederungsburg Caspersbroich liegt im Ittenbachtal unweit von Solingen-Ohligs. Angaben zur frühen Baugeschichte der Anlage, deren Anfänge bis in das 15. Jh. zurückreichen, fehlen bislang. Das Erscheinungsbild der Anlage ist vornehmlich durch die historistische Umgestaltung nach Plänen von G. A. Fischer in den 1880er und die umfassende Sanierung der 1960er Jahre geprägt. Bei dem Herrenhaus von Caspersbroich handelt es sich um ein imposantes zweiteiliges Gebäude, bestehend aus einem über einem Kellergeschoss zweistöckig aufragenden Steinbau, an den sich ein imposantes dreigeschossiges Fachwerkgebäude mit polygonalem Eckerker anlehnt. Der Barmener Architekt Fischer fügte dem steinernen Hauptgebäude einen galerieartigen Anbau und einen turmartigen Baukörper in Fachwerk hinzu. Das Ensemble ist von einer Bruchsteinmauer mit einer schlichten rundbogigen Tordurchfahrt umgeben. (Jens Friedhoff)