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Hohenscheid

Geschichte:

Entgegen der in der älteren Literatur vertretenen Auffassung, dass an der Stelle bereits um 800 eine Burg bestanden haben soll, reichen die durch Schriftquellen gesicherten Anfänge des Hauses Hohenscheid wahrscheinlich nicht vor das zweite Viertel des 13. Jhs. zurück. Nach dem Adelssitz benennt sich 1241 Beatrix von Hunscheidt, die mit Gerhard von Reifferscheid vermählt war. Ebenfalls in die Mitte des 13. Jhs. datieren urkundliche Nachrichten über die dem niederen Adel zuzurechnenden Ritter Theodor und Hermann von Hohenscheid. Die Besitzgeschichte der Anlage bedarf noch einer eingehenden Untersuchung. Im 15. Jh. finden wir Luther Wrede genannt Hohnscheidt als Besitzer der Burg. 1551 befand sich Hohenscheid in der Hand der von Bornhausen, denen die von Quad-Buschhausen, Quadt von Hohenscheidt, Schenk von Nideggen und von Kettler folgten. Bereits im 17. Jh. wurde das Gut offenbar von Pächtern bewirtschaftet. 1632 fiel Hohenscheid an Johann von und zu Gysenberg, der einen Teil des Besitzes an die von Westerholt abtrat. 1741 wird Josef Clemens August Freiherr von und zu Westerholt und Gysenberg als Alleinbesitzer des Rittergutes genannt. Zu Beginn des 19. Jhs. erwarb Johann Knecht Hohenscheid. Nach mehrfachem Besitzerwechsel gelangte das Anwesen nach 1852 an den Landwirt Arthur Hammesfahr, der die Anlage neugotisch ausbaute. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente Hohenscheid zeitweise als Hotel. 1961 erfolgte ein großzügiger Ausbau. In den 1980er Jahren beherbergte die Anlage ein Asylantenheim. 1986 erwarb die ev. Kirche das Objekt. Heute beherbergt die Burg das "christliche Lebenszentrum" Burg Hohenscheid e.V. (Jens Friedhoff)

Bauentwicklung:

Eine Untersuchung zur baulichen Entwicklung der Anlage steht noch aus, wobei insbesondere die zahlreichen modernen Um- und Ausbauten die Rekonstruktion der Ursprungssituation verunklären. Ob die Anlage noch bauliche Reste aus dem Mittelalter aufweist, ist unklar. Spuren des Ausbaues nach 1850 sind deutlich erkennbar. Zu Beginn der 1960er Jahre erfolgte der Um- und Ausbau zu einem Hotel. Das bauliche Volumen des Hauses wurde mehr als verdreifacht. (Jens Friedhoff)

Baubeschreibung:

Bei der auf einer Anhöhe über dem Tal der Wupper gelegenen Burg Hohenscheid handelt es sich um einen im Kern wohl mittelalterlichen Adelssitz, der zahlreiche bauliche Veränderungen erfahren hat. Deutlich erkennbar sind ein dreigeschossiges Burghaus mit Rundbogenfries sowie ein an der Hofseite befindlicher monumentaler Turm. Die gesamte Anlage wurde nach 1850 neoromanisch überformt. Bis zum Um- und Ausbau 1961 bildete der mächtige quadratische Turm mit einem Erker über dem rundbogigen Hocheingang sowie den vier Ecktürmchen über der Wehrplattform mit dem querrechteckigen Burghaus den Kern der Anlage. Die Nutzung als Hotel führte 1961 zum Anbau eines in seinen Dimenionen das Gesamtbild bestimmenden Wohngebäudes von fünf Fensterachsen und vier Geschossen. (Jens Friedhoff)