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Dürwiß, Drimbornshof

Geschichte:

Ungeachtet der Tatsache, dass die ersten bislang bekannten Schriftzeugnisse, die auf den Adelssitz zu beziehen sind, erst in das Jahr 1585 datieren, wird man wohl von einem höheren Alter der Anlage ausgehen dürfen. Im 16. Jahrhundert gelangte das Anwesen in den Besitz der Familie von Drimborn. 1585 wird Wilhelm von Drimborn mit dem Gut zu Dürwiß in die Jülicher Ritterzettel aufgenommen. 1610 gelangt der Adelssitz an Alexander von Drimborn. Charlotte Elisabeth Dorothea von Drimborn bringt den Drimbornshof 1670 ihrem Ehemann Bernhard Eberhard von dem Bottlenberg genannt Schirp zu. Durch Kauf gelangt der Hof 1823 an den Oberforstmeister Steffens aus Aachen. 1902 lässt sich Generalmajor von Papen aus Frankfurt a. M. als Eigentümer des Hauses nachweisen. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg 1945 in den 1960er Jahren wiederhergestellt, diente der Drimbornshof zeitweise der Gemeinde Dürwiß als Verwaltungsgebäude. Heute befinden sich in der Anlage mehrere Arztpraxen, eine Apotheke und das Heimatmuseum des Ortes. (Jens Friedhoff)

Bauentwicklung:

Die bauliche Entwicklung des Drimbornhofes zu Dürwiß bedarf noch einer genauen Untersuchung. Wann die Anlage enstanden ist, lässt sich aufgrund des Fehlens älterer Schriftzeugnisse und archäologischer Funde und Befunde nicht sagen. Sehr wahrscheinlich handelt es sich um einen spätmittelalterlichen Adelssitz. Mehrfache bauliche Veränderungen erfolgten im 17. Jahrhundert. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurden die Gebäude 1962-63 in modernen Formen neu aufgebaut. Die an der rückwärtigen Seite des Adelssitzes erhaltenen Gräben legen die Vermutung nahe, dass das Areal ursprünglich weitläufiger als heute gewesen ist. (Jens Friedhoff)

Baubeschreibung:

In unmittelbarer Nachbarschaft zum Broicher Hof zu Dürwiß liegt der Drimbornshof, der vermutlich aus einem spätmittelalterlichen Adelssitz hervorgegangen ist. Sein heutiges Erscheinungsbild erhielt die Anlage im Zuge des Wiederaufbaues zu Beginn der 1960er Jahre nach der Kriegszerstörung 1945. Den weitläufigen Hof betritt der Besucher durch das übergiebelte barocke Rundbogentor. Zu beiden Seiten wird der Hof von niedrigen zweigeschossigen Nebengebäuden flankiert. In der Achse des Tores befindet sich das über einem Sockelgeschoss zweistöckig aufragende Herrenhaus mit fünf Fensterachsen und Walmdach. Der in Backstein aufgeführte querrechteckige Baukörper weist an der Rückseite einen quadratischen Turm mit verschiefertem Zeltdach auf. An baulichen Details sind noch Reste der vormaligen Kreuzstockfenster erkennbar. In einiger Entfernung zur rückwärtigen Front des Herrenhauses haben sich Reste des Wassergrabens erhalten. Unklar ist, wie das Gelände zwischen den Gräben und dem heutigen barocken Anwesen ursprünglich bebaut war. (Jens Friedhoff)