Geschichte:
Wie bei der benachbarten Alten Burg fehlen urkundliche Nachweise. Dennoch ist auch das Alte Schloss in Zusammenhang mit den Grafen von Berbach zu bringen. Zum Alten Schloss gehörte nach Angaben aus dem Jahr 1845 eine bergseitig vorgelagerte Fläche von etwa 15 Morgen Umfang, die ummauert war. Da dieser Umfang deutlich über den einer Vorburg hinausgeht, ist unklar, welche Funktion diese ummauerte Fläche hatte. Ebenso gehörte zum Alten Schloss eine "Bieberwoog" genannte eigene kleine Gemarkung, die im Schnittpunkt dreier Zenten lag, jedoch selbst keiner derselben angehörte. Der Bieberwoog bildete noch in der frühen Neuzeit einen gesonderten geographischen Bereich. Hauptzweck der Gesamtanlage dürfte adlige Eigenwirtschaft gewesen sein, weniger adliger Wehrbau und Wohnbau, (Thomas Steinmetz)
Bauentwicklung:
Es ist ohne Grabung nicht zu entscheiden, ob das "Alte Schloss" während seiner Existenz eine bauliche Entwicklung erfahren hat, oder die Gesamtanlage seit ihrer Gründung ohne bauliche Veränderungen blieb. Die Annahme, dass eine Turmburg in eine ältere Befestigung gestellt wurde, erscheint aber nicht abwegig. Auch ist unklar, ob es eine Ringmauer gab. Früher noch vorhandene Mauerreste wurden zu Beginn des 19. Jhs. abgebrochen und die Steine andernorts wiederverwendet. (Thomas Steinmetz/Stefan Eismann)
Baubeschreibung:
Die ovalen Umrisse der ca. 60 x 30 m großen Anlage sind noch gut erkennbar, teilweise jedoch nur als Hangkante ohne Wall und Graben. Allein an der Angriffsseite im Süden ist ein bescheidener Halsgraben vorgelegt. Im Inneren wurden Reste eines Gebäudes freigelegt, das mit seinem Ausenmaß von 15 x 10 m bei 2 m Mauerstärke als Wohnturm interpretiert werden kann. Nach anderen Angaben wurde ein 8 x 10 m großes Gebäude von 0,65 m Wandstärke ausgegraben. Die bergseitig vorgelagerte ummauerte Fläche ist nicht mehr als Bestandteil dieser Burg wahrnehmbar. Nach alten Nachrichten bestand die Befestigung lediglich aus einer Trockenmauer. Aufgrund des in neuerer Zeit zügellosen Bewuchses mit jungen Birken und herumliegenden Bruchholzes ist die Gesamtanlage optisch nicht mehr gut erkennbar. (Thomas Steinmetz)
Arch-Untersuchung/Funde:
Im Jahre 1855 wurde unterhalb der Anlage ein ins 14. Jahrhundert gehörender Helm gefunden, der nahe legt, dass die Anlage bis in jenes Jahrhundert genutzt worden sein muss. 1976 unternahm der Wünschelrutengänger Adam Breitwieser eine Grabung, die dabei gefundene Keramik wurde in das 10./11. Jh. datiert..(Thomas Steinmetz/Stefan Eismann)