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Hunolstein

Geschichte:

Sehr wahrscheinlich reichen die geschichtlichen Anfänge der Burg Hunolstein bis in die zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts zurück. Die Anlage wurde offenbar vor 1201 von den Grafen von Blieskastel gegründet, die sie den 1199 erwähnten Vögten von Hunolstein zu Lehen ausgaben. Kurz vor seinem Tod trug Graf Heinrich von Blieskastel die Burg Hunolstein 1237 dem Erzstift Trier zu Lehen auf. 1248 befand sich Hunolstein im Besitz seiner Tochter Loretta, die sie ihrem Gatten Graf Heinrich IV. von Salm zubrachte. In der Folgezeit wurden Burg und Herrschaft Hunolstein mehrfach an die Vögte von Hunolstein versetzt, die im 14./15. Jh. ihre eigene Position ausbauen konnten. 1487 zog Kurtrier die Anlage als erledigtes Lehen ein. Später wurde die offenbar 1487 unbewohnte Burg wieder hergestellt und diente bis zum Ende des Alten Reiches als kurtrierischer Amtssitz. Auf dem Rückzug aus Trier wurde Burg Hunolstein 1522 durch Gefolgsleute des Franz von Sickingen zerstört. Die wiederhergestellte Burg wurde nach dem Dreißigjährigen Krieg endgültig zur Ruine, deren Bestand im 18. und beginnenden 19. Jahrhundert stark dezimiert wurde. 1826 erwarb Graf Paul von Hunolstein zu Homburg bei Diedenhofen die Ruine, die 1957 in das Eigentum der Ortsgemeinde überging und 1979 saniert wurde. (Jens Friedhoff)

Bauentwicklung:

Die wenigen noch erhaltenen Reste der Burg erlauben keine zuverlässige Chronologie der baulichen Entwicklung. Vermutlich gehen Teile der Anlage noch auf die Gründung Ende des 12. Jahrhunderts zurück. Die spätmittelalterlichen Schriftquellen unterscheiden 1350 bzw. 1373 zwischen einer Ober- und einer Unterburg, wobei die Oberburg die zerklüfteten Quarzitfelsen des Burgareals eingenommen haben wird. 1373 und 1447 ist von einem großen runden Turm, genannt der niederste Turm, die Rede, der jedoch nicht innerhalb der Ringmauern sondern außerhalb des Berings zu lokalisieren ist. Der Umfang der Zerstörung von 1522 durch die Gefolgsleute des Franz von Sickingen ist nicht bekannt. Einzelne Bauteile wie das 1485 erwähnte und 1516 niedergelegte Bollwerk lassen sich im Baubestand nicht ausmachen. Der Bereich innerhalb der Unterburg wurde nach dem Niedergang der Burg durch Wohnbauten aufgesiedelt. 1979 erfolgte eine gründliche Sanierung der Burgruine. (Jens Friedhoff)

Baubeschreibung:

Die auf einem steilen Quarzitfels hoch über dem Dhrontal gelegene hochmittelalterliche Burg Hunolstein beeindruckt vor allem durch ihre landschaftlich reizvolle Lage und weniger durch die eher bescheidenen Baureste, die keine sichere Rekonstruktion der Grundriss- und Baugestalt zulassen. Auch die 1585 entstandene Ansicht der Burg auf einer Karte ist bezüglich ihres Quellenwertes für die Baugestalt nicht besonders aussagekräftig. Insbesondere von der auf dem zerklüfteten Felsriff gelegenen Hauptburg haben sich im Wesentlichen Fundamentreste eines quadratischen Baues (Turm?) sowie wenige Mauerreste erhalten. Im Bereich der Unterburg blieben weite Teile der Ringmauer mit einem Rundturm an der Südostecke erhalten. Das Gelände innerhalb des Berings wurde aufgesiedelt. (Jens Friedhoff)