EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Dasburg

Geschichte:

Die geschichtlichen Anfänge der exponiert über dem Ourtal gelegenen Dasburg reichen bis in das erste Viertel des 13. Jahrhunderts zurück. In einem 1222 von dem Zisterzienserabt Caesarius von Heisterbach verfassten Kommentar geht es u. a. um eine als "Dagsberghc castrum" bezeichnete Burg, die zu den Besitzungen der Abtei Prüm gehörte und sich als Lehen im Besitz der Grafen von Vianden befand. In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts fiel die Dagsburg an die Grafen von Sponheim und im 15. Jahrhundert fielen Dagsburg und die Grafschaft Vianden schließlich an den ottonischen Zweig der Grafen von Nassau. Die Burg verblieb in der Folgezeit in nassau-oranischem Besitz. Bereits 1396 ist ein der Herrschaft Dagsburg als Burggraf vorstehender Viandener Amtmann auf der Burg nachweisbar. Die Siedlung im Vorfeld der Burg erhielt Ende des 14. Jahrhunderts Stadtrechte, konnte sich in der Folgezeit jedoch nicht weiter entwickeln. 1794 wurden Burg und Herrschaft von den Franzosen beschlagnahmt und 1811 machte Napoleon die Herrschaft seinem Marschall Oedinot zum Geschenk, der die Burg 1813 auf Abbruch versteigern ließ. Im Besitz des preußischen Domänenfiskus, gelangte die Anlage schließlich an das Land Rheinland-Pfalz und gehört heute zu den von der Generaldirektiion Kulturelles Erbe, Abteilung Burgen,Schlösser und Altertümern betreuten Objekten. (Jens Friedhoff)

Bauentwicklung:

Die bauliche Entwicklung der imposanten Burgruine bedarf noch einer eingehenden Untersuchung. Vermutlich reichen die ältesten Teile der Burg, zu denen offenbar auch der quadratische, die Angriffsseite deckende Bergfried gehört, in die Gründungszeit des beginnenden 13. Jahrhunderts zurück. Weitere Ausbauphasen sind anzunehmen, lassen sich jedoch auf der Grundlage des bisherigen Forschungsstandes nicht sicher identifizieren. Offenbar noch Ende des 18. Jahrhunderts relativ gut erhalten, wurde die Anlage 1813 auf Abbruch versteigert und durch Steinraub erheblich dezimiert. Innerhalb des mittelalterlichen Berings entstand 1817 das Forsthaus. 1848 errichtet man dort ferner die nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wiederaufgebaute Schule, die heute als Wohnhaus dient. Der Sicherung des Bestandes dienten umfangreiche Sanierungen, so z.B. zuletzt 2013. (Jens Friedhoff)

Baubeschreibung:

Die wohl um 1200 entstandene Burg Dasburg beeindruckt vor allem durch ihre exponierte Lage auf einem steilen Bergsporn hoch über dem Ourtal. Oberhalb des Burggeländes, das durch einen Halsgraben gesichert wurde, erstreckt sich auf dem leicht ansteigenden Hanggelände der Eifelhochfläche die Talsiedlung Dasburg, die im 14. Jahrhundert mit städtischen Rechten ausgestattet war. Die längsovale Ringmauer der Burg umschließt eine Fläche von etwa 140 x 62 m. Typologisch gehört die Anlage zur Gruppe der Frontturmburgen. Der noch 20 m hohe Bergfried ist zur Angriffsseite orientiert, steht hinter der Ringmauer und sicherte den Zugang zur Burg. Beeindruckend ist ferner der doppelte Bering der Anlage. Zu den im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts entstandenen Bauten innerhalb der Burgruine gehören das Forsthaus sowie die ehemalige Schule. (Jens Friedhoff)