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Lauterecken

Geschichte:

Die Umstände der Gründung der Burg Lauterecken sind bislang noch nicht geklärt. Bezogen auf die erste urkundliche Nennung kann die Anlage in das Jahr 1343 datiert werden. Es handelt sich um eine Burg des Grafen Georg I. von Veldenz.
Die Burg blieb bis 1384 in der Hand der Dynasten von Veldenz, als Wildgraf Otto zu Kirrberg ein Viertel von Lauterecken eingeräumt wurde. Die Loslösung vom Hause Veldenz geschah allerdings erst 1436, als Friedrich III. von Veldenz unter anderem Lauterecken an seine Tochter Anna vermachte, die wiederum mit Pfalzgraf Stephan verheiratet war.
1444 gelangte die Burg an dessen Sohn Ludwig von Zweibrücken-Veldenz, der Lauterecken als militärischen Stützpunkt nutzte. Das erhaltene Waffeninventar von 1443 lässt jedoch auf eine geringe militärische Bedeutung der Burg schließen.
Die Geschichte des Schlosses im 16. Jahrhunderts war insbesondere in seiner ersten Hälfte von den Erbschaftsstreitigkeiten im Anschluss an das Ableben Ludwigs geprägt. 1562 heiratete sein Neffe Georg Johann von Veldenz die schwedische Königstochter Anna Maria und übergab ihr das Anwesen Lauterecken, das an ihn gefallen war, als "Morgengabe".
Georg Johanns Sohn Leopold Ludwig übernahm die Herrschaft 1634 während des Dreißigjährigen Krieges, in dem das Schloss stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Zwar wurden die Schäden ab 1648 ausgebessert, jedoch erhob noch im 17. Jahrhundert Frankreich Anspruch auf Lauterecken und besetzte Schloss wie auch den Ort 1687.
Der baufällige Zustand der Anlage verschlechterte sich durch die Besetzung und führte zur Versteigerung und Verkauf von Teilen der Anlage ab den 1740er Jahren, zunächst unter kurpfälzischer, später unter französischer Administration. (Stefan Weispfennig)

Bauentwicklung:

Der Gesamtkomplex Lauterecken umfasste die mittelalterliche Burg und das frühneuzeitliche Schloss des 16. Jahrhunderts.
Die ehemalige Burg mit einer Grundfläche von rund 300 Quadratmetern ist heute größtenteils zerstört. Lediglich die Außenmauern des Kellers sind vorhanden. Der Quellenlage zufolge war das "Alte Schloss" von einem Graben umgeben, zudem waren neben dem Wohnhaus verschiedene Nebengebäude vorhanden. Darüber hinaus existiert bis heute der "Schlossturm", der jedoch 1983 modernisiert wurde.
Das im 16. Jahrhundert erbaute Schloss - "Neuer Bau" - wurde unter pfalzgräflicher Herrschaft als typischer Rennaissancebau errichtet. Südlich des mittelalterlichen Teils des Anwesens wurde der Neue Bau mit Hilfe eines Steges über den Wassergraben mit diesem verbunden. Eine nähere Vorstellung von der Ausstattung dieses Gebäudes bieten Zeichnungen und Baurechnungen. Heute ist lediglich ein rundbogiges, aus Hausteinen gefertigtes Tor im Südwesten erhalten.
Das mittelalterliche Schloss der Grafen von Veldenz wurde dendrochronologischen Untersuchungen zufolge 1751 durch einen neuen Bau ersetzt, der stilistisch dem Barock zuzuordnen ist. Er ist bis heute größtenteils erhalten. (Stefan Weispfennig)

Baubeschreibung:

Bis heute ist als Teil der mittelalterlichen Burg das Kellergewölbe erhalten, das im 16. Jahrhundert in spätgotischen Stil gestaltet wurde. Der Turm wurde in den 1980er Jahren modern überformt. (Stefan Weispfennig)