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Grafendahn

Geschichte:

Die Burg Grafendahn, deren Name erst in den spätmittelalterlichen Urkunden bezeugt ist, da bis zu Beginn des 14. Jahrhunderts in den Schriftquellen ohne Differenzierung von der Burg "zu Than" die Rede ist, könnte sich auf mehrere Objekte der Dahner Burgengruppe beziehen, die explizit erstmals 1288 genannt werden. Vermutlich handelt es sich um eine Gründung der Ende des 12. Jahrhunderts in Erscheinung tretenden Herren von Dahn, deren Familie zu Beginn des 17. Jahrhunderts wieder erlischt. 1288 ist von vier Mitgliedern der Familie die Rede, die ihre Haushaltungen auf dem Dahner Schlossberg unterhalten, so dass wir bereits zu diesem Zeitpunkt von einer mehrteiligen Ganerbenburg ausgehen können. Die recht wechselvolle Besitzgeschichte der Burg Grafendahn wird jedoch nicht ausschließlich von den Herren von Dahn bestimmt. 1339 erwirbt Graf Johann II. von Sponheim, bisher Gemeiner der Burg, alle Anteile an Grafendahn. 1464 gelangte Grafendahn an die Kurfürsten bei Rhein und 1485 an die von Drot (Trotha) zu Berwartstein. Vermutlich wurde die Burg bereits Ende des 16. oder zu Beginn des 17. Jahrhunderts als Wohnsitz aufgegeben und geriet in Verfall. Heute befindet sich Burg Grafendahn zusammen mit den übrigen Anlagen der Burgengruppe im Besitz des Landes Rheinland-Pfalz (Burgen, Schlösser, Altertümer). (Jens Friedhoff)

Bauentwicklung:

Wann die Burg Grafendahn gegründet worden ist, enzieht sich unserer Kenntnis. Wie die benachbarte Burg Altdahn handelt es sich sehr wahrscheinlich um eine stauferzeitliche Anlage. Im 14. und 15. Jahrhundert erfuhr die Anlage bauliche Veränderungen. Vermutlich datiert ins Spätmittelalter auch der mittlerweile museal genutzte Stall im Bereich der Unterburg. (Jens Friedhoff)

Baubeschreibung:

Die Oberburg wird durch eine Schildmauer mit Buckelquadern dominiert. Ferner haben sich Reste von Wohnbauten und einer Filterzisterne erhalten. Von der Unterburg haben sich neben Teilen der nördlichen Ringmauer, ein Brunnen, eine Felsenkammer sowie die Überreste eines Stalls erhalten. Letzterer wurde als Museum ausgebaut. (Dieter Barz)