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Lösnich

Geschichte:

Die Burg Lösnich ist erstmals bezeugt für das Jahr 1368. Burg und Dorf Lösnich gehörten als kurkölnisches Lehen der 1230 erstmals erwähnten gleichnamigen Familie. 1369 ging die Herrschaft Lösnich erst an Kuno von Pyrmont und Heinrich Beyer von Boppard über, bevor das Haus Beyer 1409 die Herrschaft ganz übernahm. Nach dem Aussterben dieses Hauses fielen Burg und Dorf 1598 an das Haus von Crichingen. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg dann mehrfach von verschiedenen Parteien erobert und besetzt, bis sie im Streit zwischen Kurköln und von Crichingen ganz zerstört wurde. Daraufhin kaufte Wolf Heinrich von Metternich die aus Ruinen bestehende Anlage, ließ das noch bestehende Kelterhaus 1683/84 in ein Wohnhaus umwandeln und 1688 ein Hochgericht dort einrichten. Sein Schwiegersohn Friedrich von Kesselstatt erbte die Burg, die bis zum Jahre 1858 im Familienbesitz blieb.Schließlich kaufte die Gemeinde Lösnich die Burg auf und richtete dort ein Pfarrhaus ein. Heute befindet sich die Anlage in Privatbesitz und dient als Ferienhotel und Weinkeller. (Marc Holzheimer)

Bauentwicklung:

Von der im 14. Jahrhundert errichteten ursprünglichen Burganlage ist wenig bekannt. Zeichnungen aus dem 17. Jahrhundert kann man entnehmen, dass die Burg aus mehreren Gebäuden und einem Wohnturm bestand, umgeben von Ringmauer und Wällen. Nach der Zerstörung von 1659 blieben große Teile der Burg nur noch als Ruine bestehen, das intakt gebliebene Kelterhaus wurde dagegen 1683/84 völlig verändert und zu einem Wohnhaus umgebaut: Aus einem mit Satteldach und wenigen Fensteröffnungen versehenen Fachwerkhaus wurde ein verputzter Bau mit Walmdach und größeren Fenstern, das zudem auf drei Wohngeschosse und einen Keller erweitert wurde. Teile der übrigen Ruinen wurden erstmal noch beibehalten und als Wirtschaftsgebäude genutzt. Bis auf das noch stehende Wohnhaus finden sich heute jedoch nur noch Fundamentsreste der Burganlage. (Marc Holzheimer)

Baubeschreibung:

Das im 17. Jahrhundert umgebaute Wohnhaus ist das einzig sichtbare Relikt der Burg. Auf quadratischem Grundriss verfügt es über einen Keller sowie drei Stockwerke. Es hat rechteckige Fenster, ein Walmdach und abgewalmte Dreiecksgiebeln. Zudem finden sich Steinkamine und stucküberzogene Balkendecken. (Marc Holzheimer)