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Grimburg

Geschichte:

Es gilt als gesichert, dass die Grimburg ihren Ursprung im 12. Jahrhundert hat. Die Burg diente der Festigung territorialer Herrschaft des Erzbischofs von Trier. Der erste nachweisbare urkundliche Beleg findet sich im Jahre 1192 durch die Erwähnung eines Friedrich de Grinberch. Vermutet wird darüber hinaus ein zeitnaher Vorgängerbau um 1150, der jedoch bei nüchterner Interpretation der Quellenlage unwahrscheinlich erscheint.
Kurfürst und Erzbischof Balduin aus dem Geschlecht der Luxemburger maß der Burg im 14. Jahrhundert eine politische Bedeutung als Sitz des Amtsbezirkes zu, was mit dem nachgewiesenen Ausbau der Burg im 13. und 14. Jahrhundert auch baulich korrespondiert. Zudem verfügte die Grimburg über eine kleine Besatzung, welche vermutlich hauptsächlich die angedeutete Siedlung in der Vorburg nutzte.
Der Verfall der Burg ist zeitlich und kausal recht deutlich einzukreisen: Nach der Zerstörung der Anlage durch bourbonische Truppen im Jahre 1683 wurde der zugehörige Amtssitz nach Hermeskeil verlagert und die Burg als Ruine verlassen. Zugleich verblieb die Anlage jedoch im Gedächtnis der Region als "ein verehrliches Denkmal des Altertums", so ausgedrückt in einer Amtsbeschreibung des Jahres 1789.
Im 19. Jahrhundert wurde die Burgruine zeitweise durch dichte Vegetation erschwert zugänglich. Teile der Burg schließlich wurden im Sinne moderner touristischer Nutzung des 20. und 21. Jahrhunderts neu konstruiert. (Stefan Weispfennig)

Bauentwicklung:

Die bauliche Entwicklung der Grimburg ist neben der dürftigen Überlieferung vor allen Dingen aufgrund der stattgefundenen Ausbaumaßnahmen des späten Mittelalters nur schwerlich zu rekonstruieren.
Als sicher und sinnvoll gilt, dass die Vorburg von Norden aus dem Ort Grimburg, ehemals Sauscheid, betreten wurde und zwischen Vor- und Kernburg zudem ein Graben angelegt war. Im Bereich des Eingangs im Nordwesten der Burg wurden darüber hinaus Reste der mittelalterlichen Burgkapelle festgestellt.
Die Kernburg selbst wurde nach Norden hin durch zwei Schildmauern abgesichert und im Süden durch den Bergfried geschützt. Ein Wohngebäude wurde im westlichen Bereich festgestellt. Es ist darüber hinaus anzunehmen, dass um den Burghof weitere Gebäude errichtet waren. Wesentliche Teile der Kernburg entstanden vermutlich im Zuge des Ausbaus ab dem 13. Jahrhundert, die genaue Aufteilung der Datierung entzieht sich jedoch unserer Kenntnis.
Die Beurteilung des Baus anhand der heutigen Erscheinung gestaltet sich sehr schwierig. Durch den Neubau und die Rekonstruktion großer Teile der Kernburg im 20. Jahrhundert ist die mittelalterliche Bausubstanz nur noch schwer von der modernen Überformung zu trennen. (Stefan Weispfennig)

Baubeschreibung:

Der noch vorhandene Rest der mittelalterlichen Bausubstanz fällt deutlich geringer aus, als die moderne Rekonstruktion vermuten lässt. Vor dem Neubau war insbesondere die Ruine des Bergfriedes charakteristisch für die noch erhaltene Anlage. (Stefan Weispfennig)

Arch-Untersuchung/Funde:

Archäologische Untersuchungen legten den Burggraben zur Vorburg frei. Ferner konnten die Reste der Burgkapelle und ein östlicher Zugang festgestellt werden sowie weitere Mauerreste. (Stefan Weispfennig)