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Kewenig

Geschichte:

Als Kern der heutigen Schlossanlage wurde die mittelalterliche Wasserburg Kewenig vermutlich im frühen 13. Jahrhundert errichtet, für das die ältesten Berichte über das heute nicht mehr existente Dorf Chewingen vorliegen. Es steht zu vermuten, dass die Burg von einem örtlichen Adelsgeschlecht erbaut wurde und von diesen auch als Wohnsitz genutzt wurde am oder im damaligen Dorf Chewingen.
Soweit es aus den Quellen bekannt ist, wurde Burg Kewenig weitestgehend von Kriegseinflüssen und Zerstörungen in den folgenden Jahrhunderten verschont. Als frühneuzeitlicher Besitzer lässt sich für das Jahr 1556 Friedrich von Herverdingen anführen. Bis in die neuere Geschichte hinein waren hingegen die Herren von Stein im Besitz der Anlage, bis die Burg nach mehreren Besitzerwechseln im 19. Jahrhundert dann 1816 an Johann Joseph Richard verkauft wurde. Zu diesem Zeitpunkt standen die Gebäude bereits leer und die Burganlage galt als ruinös.
Richards Sohn Adolf baute die Anlage schließlich ab 1848 wieder auf und erweiterte sie zum Schloss. Durch einen weiteren Anbau zwischen 1890 und 1891 erhielt es sein heutiges Aussehen. Das Objekt befindet sich in Privatbesitz und ist daher nicht zu besichtigen. (Stefan Weispfennig).

Bauentwicklung:

Die mittelalterliche Wasserburg wurde an den anliegenden Bächen in einem nahezu quadratischen Grundriss errichtet und ist in der Form mit Umfassungsmauern und vier Ecktürmen noch heute erhalten.
Das zweite Obergeschoss hingegen mitsamt Mauerabschluss und Zinnen auf den Türmen wurde erst im 19. Jahrhundert hinzugefügt. Nachdem die Familie Richard die Burg erworben hatte, wurden nun zwei gotisch gestaltete Flügel angebaut. Während der östliche Flügel in einer ersten Phase 1848 errichtet wurde, wurde der zweite und größere Teil ab 1890 aufgebaut und mit zwei weiteren runden Türmen versehen.
In die Zeit des 19. Jahrhundert sind auch die Bauform des flachen Walmdaches und die Fenster zu datieren. Im Innern des Hauses haben sich dagegen nur wenige Elemente des 19. Jahrhunderts erhalten. Zu diesen gehört insbesondere die neugotisch errichtete Treppenhalle.
Ebenso neuzeitlich sind der anliegende Wirtschaftshof und die Freiflächen um das Hauptgebäude zu datieren. (Stefan Weispfennig)

Baubeschreibung:

Der mittelalterliche Teil von Schloss Kewenig besteht aus einem nahezu quadratischen Bau mit vier runden Ecktürmen. Dessen genaue mittelalterliche, bauliche Gestaltung kann durch die Wiederaufbaumaßnahmen des 19. Jahrhunderts nicht nachvollzogen werden - der Grundriss hingegen hat sich seither nicht verändert.
Die restlichen Teile der Anlage stammen aus dem 19. Jahrhundert, als die eigentliche Wasserburg zum heutigen Schloss ausgebaut wurde. (Stefan Weispfennig)