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Siersburg

Geschichte:

Vermutlich geht der Ursprung der Siersburg auf das lothringische Grafen- und Herzogengeschlecht der Matfridinger zurück, die im 11. Jahrhundert über die Gebiete des Niedtals herrschten. Man nimmt daher an, dass die Burg in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts zur Sicherung und Festigung der Herrschaft errichtet wurde. Sie hatte einen besonderen strategischen Wert, da sie die sich dort kreuzenden Handelsstraßen Metz-Beckingen-Tholey-Mainz und Saarbrücken-Wallerfangen-Siersdorf-Perl-Luxemburg sowie auch die Saar als Schifffahrtsroute überwachen konnte.
Im Jahre 1136 wird dann mit Walter von Siersberg erstmals die in der Burg ansässige Adelsfamilie greifbar. Zu mittelalterlicher Zeit war die Familie von Siersberg Vasall der Herzöge von Lothringen, die ihrererseits selbst mehrfach Vasallen der Erzbischöfe von Trier im Gebiet der Siersburg werden mussten. Das Haus der Siersberger starb 1558 aus, aber schon seit längerem wohnten in der Burg nunmehr Amtmänner des Herzogs von Lothringen. Im 16. und 17. Jahrhundert wurde die Burg mehrfach verpfändet. Im Dreißigjährigen Krieg erlitt sie durch wechselseitige Eroberungen zwischen Lothringern und Franzosen Schaden. 1651 gelangten die Franzosen dann vorerst ganz in den Besitz der Burg, räumten sie jedoch 1677 wieder. 1740 wurde die Burg im Österreichischen Erbfolgekrieg abermals belagert. Die Anlage wurde dann im 18. Jahrhundert zeitweise zwei weiteren Familien als Lehen zur Verfügung gestellt, sodass innerhalb der Burg eine Dreiteilung stattfand: Die alte Burg im Osten, eine Westburg der Familie Le Dent de St. Marie und eine Mittelburg der Familie de Maurice. Schließlich verließen 1751 die lothringischen Amtleute endgültig die Burg und zogen nach Busendorf um, sodass die Anlage zur Ruine verfiel. Die Familie von Papen war seit 1937 Besitzer der Burg und begann die Restaurierung. Letztlich gab sie die Anlage 1979 in den Besitz der Gemeinde. (Marc Holzheimer)

Bauentwicklung:

Die Ursprünge der Burg liegen weitgehend im Dunkeln. Man schätzt, dass sie in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts errichtet wurde. Der heute erhaltene Bergfried stammt aus dem 14./15. Jahrhundert. Seit dem 15./16. Jahrhundert wies die Anlage zudem Burgmannenhäuser auf. Durch die Kämpfe im Dreißigjährigen Krieg ist die Siersburg wohl mehrfach beschädigt worden. Einen noch größeren Schaden erhielt sie 1677, als die Franzosen bei ihrem Abzug Teile der Befestigunganlage sprengten. Dagegen nahm die Burg bei der Belagerung 1740 wenig Schaden. Durch die dreifache Aufteilung bestand die Anlage im 18. Jahrhundert aus der alten Kernburg mit Bergfried, Burgkapelle und Amtmannsstube sowie aus Mittel- und Westburg, die jeweils Lehenshäuser mit Wirtschaftsgebäuden hatten. Bis 1751 kam es immer wieder zu Reparaturen und Ausbesserungen der Anlage. Als dann die Burgmannen endgültig abzogen, verfiel sie schnell zur Ruine und wurde als Steinbruch genutzt. 1781 brannte nach einem Blitzschlag das Turmdach ab. Erst in den 1930ern Jahren begannen erste Sicherungsmaßnahmen zur Erhaltung der Burg. 1955/56 war der Bergfried weitgehend restauriert, 1967-69 und 1975-78 folgten Ausbesserungsmaßnahmen im Torbereich und an der Mauer. Zudem nahm man Grabungen an der Osthälfte vor, in denen man alte Kellergewölbe vorfand. (Marc Holzheimer)

Baubeschreibung:

Die auf einem Bergplateau gelegene Siersburg bestand im 18. Jahrhundert aus drei Teilen: Einer Ostburg (Herzogsschloss) mit Bergfried und heute abgegangenen Wohngebäuden, einer südwestlich anschließenden Mittelburg (Moritzburg) sowie einer daran anschließenden Westburg (Marienburg). Von letzteren beiden sind heute kaum Gebäudereste erhalten, von der Ostburg jedoch der nördlich in die Mauer eingebaute Bergfried sowie die teilweise rekonstruierte Mauer. (Marc Holzheimer)

Arch-Untersuchung/Funde:

Bei Grabungen im Ostteil der Burg fand man Kellergewölbe.