EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Broichhausen

Geschichte:

Die nach archäologischen Funden vermutlich im 11./12. Jh. entstandene Burg wird mit den Herren von Uetgenbach (vgl. Uetgenbach NR) in Verbindung gebracht. Aus dem Geschlecht der mit ansehnlichem Grundbesitz versehenen Herren von Uetgenbach tritt Wilhelm von Uetgenbach 1363 und 1366 als Herr von Broichhausen auf. Um 1500 scheint die Burg aufgegeben worden zu sein. Der Name der Motte ist von den hier vorkommenden Flurnamen "Broichhausen" abzuleiten, der auf Bruch (Broich) hinweist, womit Sumpf- Moorland oder sumpfige Wiesen und Waldstücke bezeichnet werden. (Jens Friedhoff)

Bauentwicklung:

Die Baugeschichte der Anlage ist bislang wenig erforscht. Archäologisches Fundgut datiert vom 13. bis 15. Jh.. Aus der erstaunlich großen Zahl von mehr als 200 Keramikscherben ergeben sich nach Schätzungen mindestens 100 verschiedene Gefäße, die zu Töpfen, Krügen, Flaschen und flachen Schalen gehören. Der größte Teil stammt aus dem Mottengraben und wird Siegburger Produktion zugeordnet, wobei die Masse aus dem 14./15. Jh. stammt. Die ältesten Scherben datieren aus dem 11./12. Jh. Von den Holzfunden liegen bislang keine dendrochronologischen Untersuchungsergebnisse vor. Im Oktober 1987 wurde die Motte unter Denkmalschutz gestellt, nachdem 1985 eine zeichnerische Bestandsaufnahme erfolgt ist. Seit 1988 befindet sich das Gelände in Privatbesitz. Die erneut mit Wasser gefüllten Gräben der Motte dienen als Fischgewässer. (Jens Friedhoff)

Baubeschreibung:

Der Raum zwischen dem zentralen, annähernd quadratischen Turmhügel und dem ebenfalls ungefähr quadratischen Umfassungswall (Seitenlänge 70 m) ist mit Wasser gefüllt und dient als Fischgewässer. Der bei Baggerarbeiten anfallende Aushub wurde auf den Wällen abgelagert, die dadurch in ihrem Aussehen nur unwesentlich verändert worden sind. Nordöstlich und südwestlich ist der Hauptburg je ein weiterer Wall vorgelagert. Eine quadratische Eintiefung im Mottenhügel deutet auf beachtliche Abmessungen des dort befindlichen Hauptgebäudes hin (18x18 m). In den von Laien verfassten Berichten zur Örtlichkeit finden sich freilich keine Hinweise auf Mauerwerksreste. Funde an hölzernen Balkenresten und Schiefer sind hingegen recht umfangreich. "Schwalbenschwanzpfannen" rühren sehr wahrscheinlich von der Dacheindeckung des Gebäudes her.(Jens Friedhoff)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keramikfunde, geringe Funde an Glas und Metall, Lederteile wie Schuhsohlen und Lederschnüre (wohl nicht aus mittelalterlicher Zeit). Fundmaterial stammt nicht aus wissenschaftlichen Grabungen, so dass keine archäologisch gesicherten Befunde vorliegen. Detaillierter Katalog der Funde bei Wegner, Broichhausen (2004), S. 199ff.