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Amorbach, Templerhaus

Geschichte:

Das "Templerhaus", historisch korrekter Name wäre "Rüdenhof", ist der Überrest des Adelshofes der Herren Rüd (ursprünglich "von Amorbach", später "von Collenberg" und "von Bödigheim"), der bereits im 14. Jahrhundert in bürgerlichen Besitz gelangte. Historische Ereignisse sind nicht überliefert. Das markante Gebäude hatte zwar bereits seit dem 19. Jahrhundert die Phantasie geschichtlich interessierter Personen geweckt, doch stellte sich sein hohes Alter erst ab 1980 durch Bauforschungen und archäologische Untersuchungen heraus. (Thomas Steinmetz)

Bauentwicklung:

Das Aussehen des Hofes im 12. Jahrhundert ist nicht mehr zu klären, selbst seine Umrisse sind unbekannt. Auf einem spätromanischen Steinturm wurde laut dendrochronologischem Befund 1291 das erhaltene Obergeschoss aus Fachwerk aufgesetzt, der Steinturm hierbei verkürzt. Der so entstandene Wohnturm wurde in den folgenden Jahrhunderten kaum umgebaut und schließlich verputzt. Außerdem entstand ein bescheidener Anbau.
Die Grabungen ergaben, dass das Gebäude nicht in einem Teich oder Graben gestanden hatte, weshalb der Begriff "Weiherhaus" nicht wirklich berechtigt ist. (Thomas Steinmetz)

Baubeschreibung:

Der vormalige Adelshof ist heute nicht mehr wahrnehmbar. Erhalten blieb allein der leicht rechteckige Turm mit vorkragenden Obergeschossen sowie ein viel jüngerer Anbau. Das Objekt wurde nach 1980 nur maßvoll restauriert. Durch Abnahme des Verputzes liegt das Fachwerk der Obergeschosse von 1291 wieder frei. (Thomas Steinmetz)

Arch-Untersuchung/Funde:

Die Grabungen nach 1280 erbrachten reichhaltige Keramikfunde, darunter imitierte Pingsdorfer Ware. (Thomas Steinmetz)