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Ordenberg

Geschichte:

Ein edelfreies Geschlecht von Ordenberg ist von 1176 bis Ende des 13. Jahrhunderts bezeugt. Es taucht u.a. in Zeugenlisten der Bischöfe von Hildesheim auf und trägt Güter des Bistums zu Lehen. In zumindest teilweiser Besitzfolge stehen die Bock von Wülfingen, die vermutlich schon 1302 mit der Burgstätte Ordenberg belehnt wurden. Zwischen 1344 und 1386 wird insbesondere Albrecht Bock von Wülfingen mit dem Beinamen "Ordenberg" bezeugt. 1458 scheint die Burg schon wüst gelegen zu haben, denn 1458 wird Wilhelm Klenke nur mit der Burgstelle ("stede des slotes Ordenberg") belehnt. (Hans-Wilhelm Heine/Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Beim gegenwärtigen Forschungsstand lassen sich keine Angaben zur Baugeschichte machen. (Hans-Wilhelm Heine/Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Von der Burg Ordenberg sind nur noch geringe Spuren erhalten, die z. T. rezent überprägt sind. Auf der höher gelegenen Kuppe im Nordwesten wurde von Schuchhardt ein "rundlicher Wartturm” ergraben. Die Deutung als Wartturm rührt von der erst aus dem 19. Jh. überlieferten Flurbezeichnung ”Hohewarte” her, es dürfte sich aber um einen Teil der Burg Ordenberg gehandelt haben. Die Datierung der bei der Ausgrabung getätigten Funde spricht dafür. Auf einem Messtischblatt vom Ende des 19. Jhs. ist hier ein "Aussichtsturm" verzeichnet. Heute nimmt den Platz ein für eine früher unterhalb gelegene Waldgaststätte errichteter Wasserbehälter ein. Vor allem südöstlich von ihm sind mit kleinen Senken und Terrassen möglicherweise Spuren mittelalterlicher Bebauung zu beobachten. Am Nordwesthang der Bergkuppe sind auf ca. 125 m Länge geringe Wall- und Grabenreste erhalten, die den Zugang über eine von Westen heranziehende Bergrippe sperrten. Der Wall ist bis ca. 1 m hoch und bis zu 6 m breit erhalten. Der flache Graben läuft nach Nordosten als Terrasse aus. Der Wall ist hier nur noch als Böschungskante erhalten. Im Südosten der Bergkuppe befindet sich ein langgezogener Wall mit innenliegendem Graben, der im Plan von v. Oppermann/Schuchhardt - wohl korrekt - als modernes Wasserreservoir ausgewiesen ist. Cosack hält ihn aber für einen unvollendeten Teil einer eisenzeitlichen Befestigung. (Hans-Wilhelm Heine/Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Bei Grabungen auf dem Gipfel der Bergkuppe um 1900 entdeckte Schuchhardt die Reste eines "rundlichen Wartthurmes", der anhand der Funde (Ziegel, harte graue Irdenware) in das späte Mittelalter zu setzen ist. Die Grabungsunterlagen sind verschollen. (Hans-Wilhelm Heine/Stefan Eismann)