EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Eberstadt

Geschichte:

Die Burg in Eberstadt wurde zweifelsfrei von den Herren Rüdt von Bödigheim bzw. Collenberg erbaut, doch ist das genaue Baudatum bisher nicht bekannt. Die häufig behauptete Bauzeit 1380/90 ist nicht belegbar. Erst ab 1408 befand sich das Dorf Eberstadt im Alleinbesitz der Rüdt, 1415 wird die Burg als bestehend erwähnt. Die Motivation für diese Burggründung ist nicht erklärlich, da die Burg Bödigheim nur wenige Kilometer entfernt ist. Aus den beiden folgenden Jahrhunderten ist kaum etwas über die Eberstädter Burg überliefert, außer dass die Lehen des Erzstiftes Mainz war und stets im Besitz der Rüdt blieb. Der dreißigjährige Krieg hatte seine Spuren auch an diesem Schloss hinterlassen, so dass es 1680 als "uralt und verfallen" bezeichnet wurde. Nach 1700 erfolgte eine Wiederherstellung in barockem Kleid, die jedoch nicht die Umrisse der Gesamtanlage veränderte. (Thomas Steinmetz)

Bauentwicklung:

Obwohl nie eine baugeschichtliche Untersuchung des Schlosses erfolgte, kann es keinen Zweifel geben, dass die Eberstädter Burg von Anfang an ein sogenanntes "französisches Kastell" mit vier runden Ecktürmen war. Die beiden der Vorburg zugewandten Türme flankierten das Tor der Kernburg und besitzen deutlich größeren Durchmesser als ihre rückwärtigen Gegenstücke. Die vorgelagerte Vorburg wird bereits im 15. Jahrhundert erwähnt und dürfte landwirtschaftlichen Zwecken gedient haben. Eine Burgkapelle ist in Eberstadt nicht überliefert. Eine Buckelquaderecke am heutigen barocken Schlossgebäude verrät, dass sich das Hauptgebäude zwischen den beiden vorburgseitigen Türmen befand und dort unter barockem Putz noch erhalten ist.
Die Wiederherstellung des 18. Jahrhunderts errichtete zwischen den beiden vorburgseitigen Türmen ein schlichtes Schlossgebäude, einer der beiden Türme erhielt eine Welsche Haube. Die rückwärtigen Türme samt Ringmauern wurden dem Verfall überlassen, aber immerhin nicht abgetragen. Im 19. Jahrhundert wurden schließlich die Wassergräben bis auf Reste verfüllt. (Thomas Steinmetz)

Baubeschreibung:

Die Anlage ist auf den ersten Blick ein barockes Landschloss. Doch sind die vier Ecktürme und Ringmauern noch weitgehend erhalten, zudem ist im Schloss ein mittelalterliches Wohngebäude verbaut. Von daher ist die ursprüngliche viertürmige Burg aus der Zeit um 1400 noch weitgehend vorhanden, wenn auch unter barockem Kleid verborgen. Sogar die Wassergräben, zu Teichen umgewandelt, sind noch zu erahnen. Die Vorburggebäude sind sehr modern. (Thomas Steinmetz)

Arch-Untersuchung/Funde:

Archäologische Funde liegen nicht vor.