EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Dinkelrode

Geschichte:

Erstmals erwähnt wird die Burg Dinkelrode im Jahr 1328, als Graf Johann von Bentheim der von ihm erbauten Kapelle in der neuen Burg Dinkelrode einen Zehnten übertrug. Die Burg dürfte somit erst kurz vorher errichtet worden sein, wahrscheinlich als Gegenburg zur Burg Lage des Bischofs von Utrecht. In ihrem Schatten entstand im Laufe des 14. Jhs. der Ort Neuenhaus, der 1369 das Stadtrecht erhielt. 1355 und 1404 wurde die Burg verpfändet. Eine Auseinandersetzung mit dem Bistum Utrecht führte 1418 zur Belagerung und Einnahme der Burg. In der Folge wurde Neuenhaus zum Utrechter Pfandlehen. Da keine Einlösung erfolgte, blieb die Lehnsherrschaft bis 1688 bei den Bischöfen von Utrecht und ging erst dann wieder an die Grafen von Bentheim über. 1635 wurde die Burg stark beschädigt und verlor ihre militärische Bedeutung. 1696 musste dennoch von niederländischen Soldaten das Burgtor aufgesprengt werden. 1728 war die Burg noch als Aufenthaltsort der gräflichen Familie zu benutzen. Eine Zeichnung von 1733 zeigt keine Befestigung mehr, nur noch eine Gräfte um ein Haus. 1770/71 wurden die Burggebäude bis auf die Kapelle vollends abgerissen. Letztere wurde bis zum Bau der jetzigen Kirche 1863/65 von den Katholiken für ihre Gottesdienste verwendet. Um 1900 wurde auch sie abgerissen. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Über die Baugeschichte machen die Schriftquellen keine Angaben, auch haben keine aussagekräftigen archäologischen Untersuchungen stattgefunden. Nach 1636 ist die Burg allmählich verfallen und 1770/71 wurden die Burggebäude mit Ausnahme der Kapelle abgerissen. Letztere wurde um 1900 niedergelegt. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Burg lag auf einer erhöhten Fläche, die heute am rechten Ufer der Dinkel liegt, sich ursprünglich aber inmitten mehrerer Flussarme auf einer Insel befand.
Die spärlichen historischen Nachrichten und wenig aussagekräftigen archäologischen Untersuchungen lassen keine Angaben über die Gestalt der Burg zu. Einzige Quelle ist ein Stich von Merian in seiner Topographiae Westphaliae aus dem Jahre 1647. Dieser zeigt eine dreiflügelige Anlage auf einer Insel, die aus einem dreistöckigen Hauptgebäude mit Satteldach und Dachreiter und zwei kleineren, daran angebauten Nebengebäuden besteht. Allerdings entspricht die abgebildete Topographie kaum den tatsächlichen Gegebenheiten im damaligen Neuhaus, sodass auch die Realitätsnähe der Abbildung des Schlosses in Zweifel stehen muss. Nach den Ergebnissen einer Baustellenbeobachtung 1992 scheint der Burggraben mindestens 30 m breit gewesen zu sein. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

1982 Notbergung von Fundamentpfählen.